Nach einigen Monaten Anlaufzeit ist Ozan Kabak im November auf Schalke richtig durchgestartet. In allen vier Bundesligapartien stand der Sommer-Neuzugang vom VfB Stuttgart in der Startelf, zeigte dabei durch die Bank starke Leistungen. Dass S04 in diesen vier Spielen zehn Zähler holte, lag nicht zuletzt am Türken. Denn der räumt nicht nur hinten kompromisslos ab, sondern ist auch vorne eine echte Waffe.
Das war auch am Freitagabend gegen den starken Aufsteiger aus Berlin zu sehen. Es war Kabak, der den tollen 1:0-Treffer von Raman per Kopf auflegte. Und erst in der Wiederholung der TV-Bilder war zu sehen, wie stark diese Vorarbeit war. Der Ball landete nicht etwa zufällig am Sechzehner bei dem Belgier, vielmehr legte Kabak die Kugel mit Bedacht in Richtung Raman ab. Der zog volley ab und drosch das Leder ins Tornetz.
Kabak war für Schalke schon an drei Toren beteiligt
Es war bereits die dritte direkte Torbeteiligung des 19-Jährigen in der laufenden Saison. Bereits bei seinem Startelfdebüt in Augsburg und eine Woche später gegen Fortuna Düsseldorf erzielte Kabak einen Treffer. Besonders in der Luft ist der türkische Nationalspieler kaum zu bezwingen. Dabei verfügt er mit einer Körpergröße von 1,86 Meter nicht einmal über Gardemaß für einen Innenverteidiger, macht das aber mit einem herausragenden Timing und einer bemerkenswerten Sprungkraft wieder wett. Kabak gewann in dieser Saison bislang 76,7 Prozent aller Kopfballduelle - ein sensationeller Wert.
15 Millionen Euro ließen sich die Schalker Kabak im Sommer kosten. Teurer waren in der Vereinshistorie bislang nur Breel Embolo, Nabil Bentaleb und Sebastian Rudy. Der Start verlief aber nicht einfach für den ehemaligen Stuttgarter, da er nach einer Fußverletzung gleich zu Saisonbeginn erst einmal hinten dran war. Weil Salif Sané und Benjamin Stambouli dann in der Abwehr ein starkes Duo bildeten, kam Kabak in den ersten neun Saisonspielen nur zu vier Kurzeinsätzen.
Mittlerweile fehlen aber sowohl Sané als auch Stambouli verletzt noch für längere Zeit. Die ersten Schalker Fans hatten sich schon Abwehrsorgen gemacht. Die schienen aber unbegründet zu sein - macht Kabak so weiter wie zuletzt, dürften es seine Konkurrenten schwer haben, sich wieder in die Stammelf zu spielen.