"Ich wollte ganz bewusst die Verantwortung auf mehrere Schultern verteilen und nicht nur auf die, die das sowieso immer machen wie Cali und Burgi", sagte der Schalker Trainer am Donnerstag im Rahmen der Pressekonferenz vor dem DFB-Pokalspiel bei Nord-Regionalligist SV Drochtersen/Assel (Samstag, 15.30 Uhr).
In der Tat hatten viele Fans eher damit gerechnet, dass Daniel Caligiuri, Guido Burgstaller oder etwa Benjamin Stambouli das Kapitänsamt ausführen werden. Immerhin gilt das Trio als vorbildliche Teamplayer. "Meine Idee war, zu zeigen, es gibt noch mehr Jungs, die das schultern", erklärte Wagner. Deshalb ernannte er Torhüter Nübel trotz erst 18 Bundesliga-Spielen zum Kapitän. Stambouli sowie - ebenfalls überraschend - Omar Mascarell sind dessen Stellvertreter. Die Mannschaft der Königsblauen wählte schließlich Caligiuri und Burgstaller in den insgesamt fünfköpfigen Mannschaftsrat.
"Total rationale Herangehensweise"
Die Diskussionen, ob Nübels Ernennung zum Kapitän mit dessen ungeklärter Vertragsfrage zu tun hat, kann Wagner laut Westdeutscher Allgemeiner Zeitung (WAZ) indes nicht verstehen. "Was wäre denn das für ein Quatsch, ein Kapitäns zu vergeben aufgrund von Vertragslaufdauer?", fragte der 47-Jährige. Immerhin könnte man auch bei einem Spieler mit einem langfristigen Vertrag nie wissen, wie lange er noch beim Verein bleibe.
Stattdessen sei Nübel für Wagner die ideale Wahl. "Meiner Meinung nach hat der Junge nullkommanull falsch gemacht bisher", so der Schalker Trainer. Bei seiner Entscheidung hätte Wagner eine "total rationale Herangehensweise" gewählt: "Er ist ein wahnsinnig guter Torwart, von dem wir hoffen, dass er noch viele Jahre bei uns spielen wird."