Auch zu Saisonbeginn startete Heber in der Essener Elf auf der Rechtsverteidiger-Position. Doch schnell musste Trainer Christian Titz einsehen, dass die eigentlich geplante Innenverteidigung mit Alexander Hahn und Kapitän Marco Kehl-Gomez nicht so funktionierte, wie es sich der Fußballlehrer vorstellte. Dem Essener Abwehr-Zentrum fehlte das Tempo.
Es wurde jedoch nach dem Ende der Transferperiode kein neuer vertragsloser Innenverteidiger verpflichtet. Titz probierte es mit einer internen Lösung, die vollends aufgehen sollte. Kehl-Gomez spielte fortan vor der Abwehr, Heber rückte nämlich nach innen und für seine Position wurde David Sauerland von Eintracht Braunschweig verpflichtet. Sauerland ist seit Wochen auf der rechten Abwehrseite gesetzt und Heber bildet mit Hahn, der neben Amara Condé und Kevin Grund der einzige Essener Spieler ist, der alle bisherigen Ligaspiele von Beginn an bestritt, eine bärenstarke Innenverteidigung.
Für Heber, der im Sommer 2018 von Rot-Weiß Oberhausen nach Essen zurückkehrte, ist die Umschulung vom Außen- zum Innenverteidiger kein Problem gewesen. Obwohl er für einen Innenverteidiger nur 1,82 Meter misst, treibt er die gegnerischen Stürmer zur Verzweiflung. Aachens 1,86-Meter-Stürmer Vincent Boesen hatte auch gegen Heber das Nachsehen - auch in vielen Kopfball-Duellen. "Ich mache die fehlende Körpergröße mit meiner Sprungkraft, dem Stellungsspiel und zur Not mit meiner Schnelligkeit wett", zählt Heber seine Stärken auf. Er ergänzt: "Als der Trainer mir sagte, dass er mich in der Innenverteidigung sieht, habe ich mich gefreut. Ich habe das zwar nie vorher gespielt, hatte aber immer Lust darauf. Denn ich weiß, dass auf dieser Position Zweikampf- und Kopfballstärke gefragt sind. Und das sind auch meine Stärken."
Schalke-II-Spiel will Daniel Heber nicht zu hoch hängen
Am kommenden Samstag geht es für Rot-Weiss Essen nach Wanne-Eickel. Der Gegner: Die U23 des FC Schalke 04. Für die Fans ist es immer ein besonderes Ereignis, wenn es gegen den unbeliebten Nachbarn aus Gelsenkirchen geht. Heber sieht das Ganze eher nüchtern: "Mir persönlich ist es egal, ob wir gegen Schalke, Wuppertal oder Oberhausen spielen. Ich bereite mich auf jedes Spiel so vor wie immer und versuche alles zu geben. Wir wissen, dass solche Spiele für die Fans noch einen Tick mehr Bedeutung haben. Wir werden am nächsten Wochenende wieder alles in die Waagschale werfen, um einen Sieg für Rot-Weiss Essen und unsere Fans zu holen."
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