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BVB-II-Trainer Siewert: "Es geht nicht um Viktoria Köln"

Herr Siewert, was hat der SV Lippstadt taktisch besser gemacht als Ihre Mannschaft? Das hatte nichts mit Taktik zu tun. Wir haben das Spiel verloren, weil wir wieder aus einer Situation kommen, wo du nicht im Rhythmus bist (Anm. d. Red.: BVB II hatte den Spieltag davor aufgrund einer Verlegung frei). Alle Entscheidungen wie „wann gehe ich zum Zweikampf und wie gehe ich hin?“, „wie Spiele ich einen Ball, mit welcher Intensität und Schärfe?“ und unsere Abläufe haben nicht gestimmt. Gegen Lippstadt hat gar nichts gestimmt von dem, wie wir es sonst eigentlich spielen. Das muss man so deutlich sagen. Das war nicht gut – und das habe ich der Mannschaft auch so deutlich gesagt. Niederlagen gehören dazu, aber in der Form habe ich das nicht akzeptiert. Das habe ich deutlich kundgetan.

Bringt eine spielfreie Woche die Mannschaft so aus dem Tritt? Man kann das Fußballspielen doch nicht innerhalb einer Woche verlernen… … aber es ist was vollkommen anderes, wenn du am Wochenende permanent wieder sofort drin bist und einfach im Rhythmus bleibst. Das Gefühl ist weg. Teilweise verlierst du auch in der Woche die Spannung, weil du weißt, am Wochenende ist ja spielfrei. Wir haben alles dafür getan, dass wir das Spiel in unsere Richtung lenken. Aber das hat nicht funktioniert. Das ist aber erst die zweite Niederlage, das muss man auch mal so deutlich sagen. Für so eine junge Mannschaft. Das ist beachtlich, dass wir unseren Weg bisher so gegangen sind. Aber diese Leistung akzeptiere ich so einfach nicht.

Die beiden Niederlagen waren etwas zu einfach zu Stande gekommen, oder? So ein bisschen. Es war jedes Mal eine andere Formation, das will ich auch noch erwähnen. Das gehört dazu. Wir haben auch verändert gespielt, das ist vollkommen normal. Aber die Art und Weise, wie wir Zweikampfsituationen falsch eingeschätzt haben und immer die falsche Entscheidung getroffen haben. Wir waren null im Fluss. Dann stagniert das ganze Spiel und Lippstadt hat alles dafür getan, unser Spiel zu zerstören. Wir konnten die drei Ausfälle während des Spiels (Schwermann, Dieckmann und Bockhorn) auch einfach nicht sofort kompensieren, wenn alles nicht so im Fluss ist.

Nächste Woche geht es weiter gegen Verl. Wird die Niederlage etwas an Ihrer Marschroute ändern? Viktoria Köln ist nun ja schon ein paar Punkte weg... Es geht nicht um Viktoria Köln. Das sage ich auch an alle: Man nimmt das immer so hin und sagt, ja, das ist ja die zweite Mannschaft von Borussia Dortmund. Man muss wirklich mal sehen: Die Mannschaft ist wieder neu zusammengestellt und ganz jung. Noch jünger als letztes Jahr – und wir sind wieder marschiert von Saisonbeginn aus. Sie haben jetzt die zweite Niederlage, aber nur aus Niederlagen lernst du. Es ist die Art und Weise der Niederlage, die ich nicht akzeptiere. Das ist mir das alles entscheidende. Ich schaue nicht nach Köln. Es gibt so starke Mannschaften in der Liga, egal ob das Aachen ist oder auch Lippstadt. Da ist jedes Spiel eng. Aus so einem Spiel musst du die richtigen Lehren ziehen und ich bin mir sicher: Das werden wir.

Autor: Kevin Lenk