Drei Treffer in den abschließenden vier Saisonspielen der zweiten Bundesliga hatten Eindruck hinterlassen. Silvère Ganvoula schaffte in der abgelaufenen Spielzeit den Turnaround beim VfL Bochum: vom Abstellgleis zum Hoffnungsträger. Schon in den Trainingseinheiten in den vergangenen Monaten ließ der Kongolese sein Können immer wieder aufblitzen und überzeugte die Verantwortlichen um Trainer Robin Dutt und Geschäftsführer Sport Sebastian Schindzielorz, der schon seit Beginn ein großer Befürworter Ganvoulas ist.
Nach einem zähen Poker mit dem RSC Anderlecht gelang es dem VfL, Ganvoula für erheblich weniger als eine Million Euro - das war vorher die Kaufoption - aus Belgien loszueisen. In Regensburg fehlte der 23-Jährige noch wegen einer Sperre aus der vergangenen Saison, zum West-Gipfel mit Arminia Bielefeld ist Ganvoula wieder eine Option und wird direkt zum großen Hoffnungsträger - ein Einsatz in der Startelf ist so gut wie in Stein gemeißelt. Mit seiner Wucht und Kopfballstärke soll er Bochum zum ersten Saisonsieg schießen und die Diskussionen um einen Ersatz für Lukas Hinterseer in Zukunft beenden. Doch es gibt noch Zweifel.
Operation am Kahnbein - späterer Einstieg in die Vorbereitung
Bereits in der vergangenen Spielzeit erlitt Ganvoula einen Bruch am Kahnbein - eine komplizierte Verletzung an der Handwurzel. Doch er wollte sich im Saisonendspurt nicht operieren lassen, sondern seine Chance beim VfL suchen und nutzen. Nach der Saison folgte dann die notwendige Operation - Ganvoula fiel aus. Und lange war dazu noch nicht klar, ob er zum VfL zurückkommen kann, oder nicht. Verletzt und in der Schwebe - keine einfache Zeit für den wuchtigen Stürmer, der deswegen auch später im Trainingslager in Weiler (Allgäu) zur Mannschaft stieß.
Bei 100 Prozent - sowohl in Sachen Spritzigkeit als auch in Bezug auf die Leichtigkeit - kann Ganvoula noch nicht sein. Doch die Folgen des Regensburg-Spiels lassen Robin Dutt keine Wahl: Er wird Ganvoula von Beginn an aufstellen und muss hoffen, dass dieser den ersten Schritt unternimmt, sich zu einem Stürmer zu entwickeln, der dem VfL mindestens zwölf Tore in der Saison garantiert.