Die SG Wattenscheid 09 bleibt in diesem Jahr sieglos. Nach dem 0:0 gegen Bonn und dem 1:3 in Oberhausen setzte es eine empfindliche 0:2-Heimpleite gegen den SC Wiedenbrück. Der SC ist damit ebenso wie der 1. FC Köln U23, die auf den ersten Abstiegsplätzen liegen, nur noch drei Punkte von der SG entfernt.
Umso bitterer, dass Wattenscheid eine ausgeglichene Partie erneut als Verlierer beendete. „Das war eine absolut unnötige Niederlage“, ärgerte sich Trainer Farat Toku. Das Problem, das nicht neu, aber immer noch nicht gelöst ist: Wattenscheid trifft schlicht das Tor nicht. Nur ein verwandelter Elfmeter sorgte in den letzten drei Partien für Torjubel. Zu wenig, um sich im Mittelfeld festzusetzen. „Defensiv stehen wir gut“, sagt Toku, „aber im letzten Drittel fehlt uns die Konsequenz.“
Trainer vermisst die Gier in der Box
Dabei vermisste der Coach gegen Wiedenbrück bei widrigen Verhältnissen mit Regen und Sturm auch die nötige „Gier in der Box“, unbedingt ein Tor zu erzwingen. Die besten Möglichkeiten vergaben Lex-Tyger Lobinger, Nico Buckmaier und Emre Yesilova. So stand es zur Pause vor rund 500 Zuschauern, was für Wattenscheider Verhältnisse eine gute Zahl ist, leistungsgerecht 0:0.
Nach dem Seitenwechsel aber leistete sich die Defensive einen Lapsus, ließ Wiedenbrück von der linken Seite flanken, und im Zentrum köpfte der im Winter vom Wuppertaler SV nach Wiedenbrück zurückgekehrte Kamil Bednarski das 1:0. „Es war klar, dass es schwer wird, bei diesen Platzverhältnissen einen Rückstand aufzuholen“, sagte Toku. Dennoch hätte es fallen können, das erlösende Tor: Ein laut Toku ganz klares Handspiel im Strafraum des SC übersah im ganzen Stadion „wohl nur der Schiedsrichter“, so Wattenscheids Trainer.
Kein Elfmeterpfiff! Toku ist sauer
Der Elfmeterpfiff blieb aus. Es folgte eine mehrminütige Unterbrechung wegen eines Gewitters. Der ohnehin tiefe Rasen war dann noch schwerer zu bespielen. Die von Haus aus spielstarken Wattenscheider probierten es auch deshalb mit der Brechstange, mit vielen langen Bällen. Toku brachte alle Offensivkräfte von der Bank, die SG 09 drückte – aber Wiedenbrück machte in der Nachspielzeit den Deckel drauf. „Ich kann meinen Jungs keinen Vorwurf machen, sie haben alles probiert“, so Toku.
Jetzt steigt der Druck. Um sportlich die Klasse zu halten. sollte die SG 09 bei Fortuna Düsseldorf II, ebenfalls ein Abstiegskandidat, am kommenden Samstag mal wieder punkten.
Autor: Ralf Ritter