Denn nach der Torwart-Entscheidung vor dem ersten Spieltag muss Michael Ratajczak zunächst einmal wieder hinten anstehen. „Natürlich bin ich mit meinem Dasein als Nummer zwei nicht gerade glücklich“, ärgert sich „Rata“ über seine „Degradierung“ und schiebt nach: „Ich hatte zum Ende der letzten Saison eine exzellente Serie und habe zudem eine gute Vorbereitung gespielt. Daher war es aus meiner Sicht nicht nötig, an der Situation etwas zu ändern.“ Trainer Norbert Meier tat es doch und gab Michael Melka erneut das Vertrauen. „Ich respektiere die Entscheidung des Coaches.“
Während Melka sich im brisanten Derby gegen den 1.FC Köln beweisen durfte, war Ratajczak im Test gegen den Zweitligisten TuS Koblenz nahezu beschäftigungslos. Man konnte also nicht gerade von Chancengleichheit reden. „Das kann man so sehen“, nickt der Schlussmann. „Ich werde nun weiterhin versuchen, im Training mein Bestes zu geben und mich für die Mannschaft einzusetzen“, betont der ehemalige Dortmunder. „Wenn sich die Chance bietet, will ich diese sofort nutzen. Genau wie in der vergangenen Spielzeit.“ Als er mit seinen Kollegen aus den letzten sechs Partien 16 Punkte ergatterte und „bis zum Ende unser Traum lebte.“
Das soll diesmal wieder gelingen. „Grundsätzlich ist es gut fürs Team, dass wir zwei starke Torhüter haben, doch es kann halt immer nur einer im Kasten stehen. Daher ist die Situation momentan für mich einfach unbefriedigend“, erklärt Ratajczak. „Ich bin wirklich stolz darauf, für diesen Verein und vor den klasse Fans spielen zu dürfen, aber wenn ich für mich persönlich so wenig Perspektive sehe wie derzeit, muss ich mir meine Gedanken machen.“ Der Ex-Ahlener weiter: „Ich bin Sportler und möchte dementsprechend auch in Liga-Spielen zwischen den Pfosten stehen. Es bringt mir nichts, wenn ich keine Praxis bekomme.“
Auch ein Vereins-Wechsel scheint auf lange Sicht nicht ausgeschlossen. „Wenn ein gutes Angebot aus der Dritten Liga oder sogar noch höher kommt, denke ich zumindest nach“, stellt Ratajczak klar.
Aber zuvor konzentriert er sich voll und ganz auf die Fortuna und die laufende Saison. „Wir haben einen kleinen aber gut besetzten Kader. Dennoch muss man in dieser neu zusammengesetzten Klasse zunächst einmal schauen, wie man csich zurechtfindet“, grübelt Ratajczak und fügt abschließend hinzu: „Wir wollen, wie letztes Jahr, bis um Schluss unseren Traum vom Aufstieg leben.“