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FC Bayern: Klinsmann will Anschluss an Europas Spitze schaffen
"Da steht uns noch viel Arbeit bevor"

FC Bayern: Klinsmann will Anschluss an Europas Spitze schaffen
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Geschützt von drei Sicherheitskräften und umringt von einigen hundert Autogrammjägern kletterte Jürgen Klinsmann nach seinem ersten Spiel als Trainer von Bayern München in den Mannschaftsbus des deutschen Rekordmeisters.

Mit strahlendem Lächeln hatte er zuvor geduldig seine Unterschrift verteilt und war zahlreichen Fotowünschen nachgekommen. Der 7:1-Erfolg seines Rumpfteams beim Sechstligisten SV Lippstadt 08 war bei der Abfahrt zum Paderborner Flughafen schon in Vergessenheit geraten. Der Blick des ehemaligen Bundestrainers richtete sich auf höhere Aufgaben. "Unser Hauptaugenmerk liegt auf der Champions League. Da wollen wir mitreden und den Anschluss an Europas Top-Klubs schaffen", sagte Klinsmann - und traf damit voll den Nerv von Fans und Vereinsbossen. Die erwarten die Wiederholung des Doubles aus dem Vorjahr sowie als Zugabe ein erfolgreiches Abschneiden in der Königsklasse. "Diesmal muss die Mannschaft auch in der Champions League etwas erreichen, mal übers Achtelfinale oder Viertelfinale hinaus kommen", forderte etwa Präsident Franz Beckenbauer in einem Interview mit der Tageszeitung Die Welt.

Vom Endspiel wollte der "Kaiser" noch nicht sprechen, zutrauen würde er es Klinsmann aber allemal. Er habe "vollstes Vertrauen" in den ehemaligen Bundestrainer, sagte Beckenbauer, der das Konzept und die Ideen Klinsmanns lobte und dem neuen Trainer "hundertprozentige Unterstützung" versprach.

Klinsmann selbst baut beim Griff nach drei Titeln aber auch auf eine Trotzreaktion seiner erfolgsverwöhnten Starkicker. "Bei einigen Spielern ist sicherlich noch viel Frust da, weil sie in der vergangenen Saison im UEFA-Cup spielen mussten", sagte er. Einige von diesen Akteuren kann er in dieser Woche erstmals am umgebauten Trainingsgelände an der Säbener Straße begrüßen, wenn die EM-Fahrer aus ihrem Urlaub zurückkehren. "Da steht uns dann viel Arbeit bevor", meinte der Weltmeister von 1990, dessen Mannschaft die Bundesligasaison am 15. August als Titelverteidiger in der heimischen Arena gegen den Hamburger SV eröffnet.

Dass dann neben Nationalspieler Tim Borowski und Ersatztorhüter Jörg Butt weitere Neuzugänge im Aufgebot des Branchenführers von der Isar stehen werden, hatte Klinsmann unlängst dementiert. Nun betonte er immerhin, dass "im Fußball viel passieren kann". Trotzdem: "Wie es aussieht, haben wir den Kader beieinander."

In diesem Kader wird Nachwuchsspieler Thomas Müller, dem in Lippstadt drei Treffer gelangen, wohl keinen Platz haben. Vor knapp 8000 Zuschauern im überfüllten Stadion am Waldschlösschen hatten neben Müller (4., 32., 60.), Andreas Ottl (23., 77.), Toni Kroos (21.) und Deniz Yilmaz (78.) die weiteren Bayern-Treffer erzielt. Bei den Zuschauern war allerdings Klinsmann, der die Begegnung im weißen Polo-Shirt und einer Trainingshose sitzend von der Bank verfolgt hatte, der umjubelte Star. Der Rummel um seine Person ließ den 43-Jährigen aber kalt: "Ich bin kein Erneuerer oder Reformer. Ich freue mich, dass ich diesen Job machen darf. Mir macht es einfach Spaß und ich will bei diesem großen Klub einige Dinge noch etwas besser machen."

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