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Frühes EM-Aus kein Thema für Bundestrainer Löw
"Intern hat sich der Kreis reduziert"

EM 2008: Frühes Aus kein Thema für Bundestrainer Löw
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Im Vorfeld der EM in Österreich und der Schweiz konzentriert sich Bundestrainer Joachim Löw voll und ganz auf eine optimale Vorbereitung mit der Mannschaft. Dabei haben jegliche Gedanken hinsichtlich seiner sportlichen Zukunft im Falle eines frühen Ausscheidens aus dem Turnier in den Überlegungen keinen Platz.

"Mit der Frage, was passiert, wenn wir ausscheiden, habe ich mich noch nicht beschäftigt", sagte Löw in einem Interview mit dem Fachmagazin 11 Freunde: "Mit solchen Negativstrategien möchte ich mich nicht beschäftigen. Ich schalte das weg, damit ich unvoreingenommen in die Spiele gehen kann."

Theo Zwanziger als Präsident des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) und Nationalmannschaftsmanager Oliver Bierhoff hatten geäußert, ungeachtet des Abschneidens an Löw festhalten zu wollen. Das erste Turnier als Chefcoach empfinde er "gar nicht als Belastung. Auch beim Confed Cup und bei der WM 2006 habe ich mich in gewisser Weise verantwortlich gefühlt, zumal sich im Bereich meiner Arbeit seitdem kaum etwas geändert hat". Allerdings sei die Endrunde vom 7. bis 29. Juni "das schwierigste Turnier aller Zeiten" und die deutsche Vorrunden-Gruppe mit Polen, Kroatien und Co-Gastgeber Österreich "zäh und schwierig".

Etwas klarer sehen Löw und sein Team bereits in Sachen Kader-Nominierung. "Intern hat sich der Kreis reduziert, denn es verbleiben nur noch wenige Spieltage, um die Kandidaten zu beobachten", sagte der frühere Bundesliga-Coach des VfB Stuttgart, der im Falle des fünften Stürmers allerdings noch keine Tendenz zu einem der von ihm genannten Kandidaten Stefan Kießling (Bayer Leverkusen), Mike Hanke (Hannover 96), Oliver Neuville (Borussia Mönchengladbach) und Patrick Helmes (1. FC Köln) preisgeben wollte: "Es kann auch passieren, dass ich im Endeffekt ein bisschen aus dem Bauch heraus entscheide, wer von diesen Fünf uns in einem entscheidenden Moment oder als Joker von Vorteil sein kann." Die Entscheidung, wer rausfällt, falle ihm schwer, "ich liege deshalb aber nicht wach. Es ist nun einmal ein unangenehmer Teil meines Jobs, zu entscheiden, was das Beste für den Erfolg ist. Über allem steht die Leistung. Aber natürlich tut es weh, einem Spieler mitzuteilen, der zwei Jahre hart an dem Ziel gearbeitet hat, dass er zu Hause bleibt", so Löw: "Die Reaktion von Kevin Kuranyi vor der WM 2006 hat mich menschlich sehr berührt. Für ihn brach eine Welt zusammen, denn es war sein Lebenstraum, die WM zu spielen."

Alle Kandidaten sollen wenige Stunden vor der offiziellen Benennung des Aufgebots persönlich informiert werden. "Wir werden allen Spielern vorher mitteilen, in welchem Zeitraum sie telefonisch erreichbar sein müssen, damit wir nicht in die Verlegenheit kommen, die Absage auf der Mailbox zu hinterlassen", so der Bundestrainer.

Optimistisch zeigte er sich in Bezug auf die beiden "Problemfälle" Christoph Metzelder und Bernd Schneider. Im Falle des verletzten Abwehrspielers Metzelder (Real Madrid) erklärte Löw: "Ich zähle auf seine Turniererfahrung. Er hat 2006 bewiesen, dass er sich in kurzer Zeit für so ein Turnier hochfahren kann." Der in einer Formkrise befindliche und angeschlagene Mittelfeldspieler Schneider (Bayer Leverkusen) sei "einer, der von der Spielintelligenz lebt, von der unser Team immer profitieren kann. Wenn er fit ist und spielen kann, ist er in unserem Kader gesetzt".

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