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RWE: Für den Techniker ist aktuelle Gefühlslage „pervers“
Stijn Haeldermans: „Meine Saison beginnt erst jetzt“

RWE: Für den Techniker ist aktuelle Gefühlslage „pervers“
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Stijn Haeldermans ließ sich nicht die Spur darauf ein, auch nur ansatzweise im Takt der lauten House-Musik aus der RWE-Kabine in der MSV-Arena mitzuwippen.

„Natürlich war es schön, in der aktuell schlechten Zeit, einmal wieder zu gewinnen.“ Alles Psychologie, alles nur eine kurze Sequenz, eine Flucht vom Alltag, in dem die Horrorvision Viertklassigkeit droht – also ein „Gau“! „Wichtiger ist die Meisterschaft“, umreißt der in wenigen Tagen 33-Jährige, „da sieht es schlecht aus.“

Der ehemalige Oberhausener durchleuchtet komplett sachlich. „Das ist das Perverse im Sport. Unter der Woche hatten wir den Diebels-Niederrheinpokal in der Hand.“ In der Tat, am Wochenende zittert man um möglichst gute Resultate der Konkurrenz. Der 38-fache Zweitligaspieler: „Das sind ungemein gemischte Gefühle.“

Vor allen Dingen für den Techniker, der in dieser Spielzeit erst dreimal für RWE auflief, nach zahlreichen Verletzungen auch ein echtes – absurdes -Imageproblem hat. „Wir müssen dezent sein“, fordert der Techniker wahrlich nicht falsch. Haeldermans: „Wir wissen alle, dass wir in der Meisterschaft bisher versagt haben.“ Der Belgier trifft es, Rang zehn ist im Moment das Nonplusultra – dazu noch sehr fraglich. Haeldermans: „Gut, dass wir dieses Siegesgefühl unter der Woche hatten.“

Der Ex-Lütticher: „Klar ist das auch ein Signal an das Umfeld.“ Durch das Team, aber auch durch den Akteur Haeldermans. „Das war unter der Woche die zweite Partie, die ich von Anfang an gemacht habe.“ Eine ernüchternde Bilanz, eine angedachte Führungsrolle in der Auswahl, die ständig nur die medizinischen Bühne hatte. Haeldermans: „Bitter, ich hatte die Hoffnung, unter ganz anderen Umständen zu den Jungs stoßen zu können.“

Jetzt befindet sich RWE mitten im sportlichen und wirtschaftlichen Überlebenskampf. Der Linksfuß weiter komplett nüchtern: „Für mich beginnt die Spielzeit jetzt erst, auch wenn manche sagen, sie ist bereits vorbei.“ Man mag zu dem Akteur stehen, wie man will, seine individuelle spielerische Qualität gibt es sonst nicht im Kader. Der Versuch, Kreativität auf dem Feld zu entwickeln, das Beharren auf Sachlichkeit vor den Mikrofonen, Haeldermans lässt sich nicht beeindrucken:

„Natürlich haben wir noch Hoffnung auf Rang zehn, aber wir müssen realistisch sein, es wird unheimlich schwer. In der Meisterschaft haben wir die letzten beiden Matches verloren und kein Tor erzielt.“ Deshalb darf der Akteur auch offen fragen. „Woher holt man das Vertrauen?“ Möglicherweise aus einem 1:0 gegen Düsseldorf? Haeldermans: „Vielleicht war es ein erster, kleiner Schritt.“ Acht Matches verbleiben noch, genau 24 Zähler. Haeldermanns: „Ich werde mich voll einbringen, es doch noch zu schaffen.“

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