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Schalke: "Barcas" Weltauswahl ein Bein stellen
"Egal, welche Namen auf Trikot stehen"

Schalke: "Barcas" Weltauswahl ein Bein stellen
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Dem letzten deutschen Vertreter in der Champions League gefällt offensichtlich die Rolle des Außenseiters. Denn vor dem "größten Spiel der Vereinsgeschichte" gegen den FC Barcelona gibt sich Schalke 04 äußerst defensiv. "Wenn wir verlieren, ist es normal", sagte Kapitän Marcelo Bordon vor dem heutigen Viertelfinal-Hinspiel (20.45 Uhr/live bei Premiere), "wenn wir gewinnen, ist es ein Wunder."

Obwohl die zuletzt gezeigten Leistungen in der Bundesliga wenig Anlass zu Optimismus boten, hat der Brasilianer die Hoffnung auf eine Sensation gegen den neunmaligen Europapokalsieger noch nicht aufgegeben: "Das Wunder ist möglich, denn im Fußball ist alles möglich." Dafür allerdings müsste der Bundesliga-Dritte ein ganz anderes Gesicht zeigen als beim ernüchternden 0:0 am Samstag beim Aufsteiger Karlsruher SC. "Wir müssen in allen Belangen besser werden, sonst haben wir keine Chance", stellte Stürmer Kevin Kuranyi treffend fest. Damit dürfte der beste Schalker Torjäger, der seit Wochen der Form der Hinrunde hinterherläuft, auch seine eigene Leistung gemeint haben.

Denn wenn Schalke gegen den katalanischen Renommierklub eine Chance haben will, muss es ähnlich laufen wie im Achtelfinale. Ein Tor von Kuranyi, ein überragender Keeper Manuel Neuer und ganz viel Glück verhalfen den "Königsblauen" gegen den spielerisch und taktisch deutlich überlegenen FC Porto in die nächste Runde. Manager Andreas Müller, der die Partie zum "absolut größten Spiel in unserer über 100-jährigen Vereinsgeschichte" hochstilisiert hat, glaubt an die Außenseiterchance: "Ich bleibe bei dem Leitsatz: Form schlägt Klasse. Wir haben bewiesen, dass wir uns am Gegner steigern können." Trainer Mirko Slomka will nicht zu viel über die mangelnde Kreativität seiner Mannschaft reden: "Einsatzbereitschaft, Zweikämpfe, Tempo und Dynamik im Spiel haben uns in der Bundesliga auf den dritten Platz gebracht." In ihrem bislang einzigen Viertelfinale im Europapokal der Landesmeister scheiterten die "Königsblauen" vor 49 Jahren an einem spanischen Klub: an Atletico Madrid (0:3, 1:1).

Mut macht den Schalkern der unerklärliche Leistungseinbruch der Katalanen beim 2:3 bei Betis Sevilla, als sie nach der Pause eine sichere 2:0-Führung noch aus der Hand gaben. Mit der Unterstützung der 53.951 Zuschauer in der ausverkauften Arena soll der 18-malige spanische Meister noch einmal völlig aus dem Tritt gebracht werden. "Die Arena muss kochen", forderte Trainer Mirko Slomka. Besonders zu motivieren braucht der Coach seine Spieler nicht. "Ich bin so heiß wie noch nie", meinte Abwehrspieler Heiko Westermann: "Jeder will unbedingt Barcelona schlagen." Sein Kollege Christian Pander versucht indes, auf anderem Weg den großen Respekt vor dem Gegner abzulegen: "Welche Namen auf den Trikots stehen, ist mir egal. Ich bereite mich vor wie auf ein ganz normales Spiel."

Ein großes Manko für die Königsblauen ist das Fehlen von Mittelfeldabräumer Jermaine Jones. Ohne den bereits zum zweiten Mal in der Champions League gelbgesperrten Nationalspieler mangelte es der Schalker Defensive stets an Stabilität. Ob Slomka den Ex-Frankfurter durch Lewan Kobiaschwili oder vielleicht durch Allrounder Westermann ersetzt, ist noch offen. Etwas einfallen lassen muss sich der Coach in der Offensive, die zuletzt völlig enttäuschte. Da Ivan Rakitic und Ze Roberto verletzt fehlen, sind die Alternativen rar. Große Probleme hat auch "Barcas" umstrittener Trainer Frank Rijkaard, dem bei einem Scheitern gegen Schalke das Aus droht. Superstar Ronaldinho trat ebenso wie Mittelfeld-Regisseur Deco und Stürmer Lionel Messi die Reise nach Gelsenkirchen gar nicht erst an. Von den "Fantastischen Vier" stehen maximal zwei zur Verfügung. Ronaldinho und Messi sind noch im Aufbautraining, über den Einsatz von Samuel Eto'o wird nach einer Wadenverletzung erst kurzfristig entschieden. Lediglich Thierry Henry ist definitiv dabei.

Dafür kehren Rafael Marquez und Gabriel Milito ins Team zurück und könnten der zuletzt anfälligen Defensive wieder mehr Stabilität verleihen. Abwehrchef Carles Puyol ist angeschlagen und wurde für das Sevilla-Spiel fitgespritzt.

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