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Länderspiel: Lehmann heute gegen die Schweiz im Blickpunkt
"Die kann man nicht wegdiskutieren"

Länderspiel: Lehmann heute gegen die Schweiz im Blickpunkt
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Die deutsche Nationalmannschaft tritt heute (20.45 Uhr/live im ZDF) in Basel zum EM-Test gegen die Schweiz an. Die Augen der Zuschauer sind dabei besonders auf Torhüter Jens Lehmann gerichtet, der bei seinem Klub FC Arsenal weiterhin nur auf der Bank sitzt, jedoch bei Bundestrainer Joachim Löw bislang unantastbar ist.

Dennoch kämpft der Schlussmann beim "Jubiläumsball" der Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) wie kein anderer um seine Reputation.

"Wir haben eine schwierige Situation, die kann man nicht wegdiskutieren. Jens hat in Wien sicherlich nicht so gut gehalten, aber er genießt weiter das Vertrauen des Bundestrainers. Das muss er am Mittwoch aber rechtfertigen, das weiß er auch", erklärte Nationalmannschaftsmanager Oliver Bierhoff, der sich der Brisanz in der Torwartfrage bewusst ist: "Es wird schwer, dass bei diesem Thema Ruhe eingekehrt. Wenn Wiese zwei Elfmeter hält, wird er ins Gespräch gebracht. Wenn Adler oder Neuer super halten, fordert man öffentlich diese Torhüter für die Nationalelf."

Lehmann selbst, der sich im Februar beim 3:0 gegen Österreich mehrere Patzter geleistet hatte und nach dem Match seine Leistung fatalerweise noch schöngeredet hatte, hält sich in diesen Tagen zurück. In einem Interview mit FIFA.com beanwortet der Edelreservist vom FC Arsenal die Frage, ob er sich Sorgen um seinen Stammplatz in der Nationalelf mache mit einem kurzen "nein" und die nach seiner Zukunft: "Erst einmal werde ich bei der Europameisterschaft spielen. Dann hängt es davon ab, ob ich ein gutes Angebot bekomme. Wenn es ein gutes Angebot gibt, spiele ich vielleicht noch zwei Jahre. Wenn nicht, dann mache ich vielleicht Schluss."

Doch so einfach wie es sich der 38-Jährige selbst macht, stellt sich die Situation nicht dar. Denn jede weitere Unsicherheit im DFB-Trikot wirft unweigerlich weitere Fragen nach seiner Form auf, die er in London nur auf dem Trainingplatz beweisen kann. Joachim Löw wollte vor dem 800. Länderspiel einer deutschen Nationalmannschaft, dem 50. gegen die Eidgenossen und seinem 20. als Bundestrainer das Thema aber nicht zu hoch kochen lassen: "Nach einem schwächeren Spiel habe ich keinen Anlass, an seinen Fährigkeiten zu zweifeln."

Dennoch verlangt der 48-Jährige von seinem Schlussmann eine deutliche Leistungssteigerung im St. Jakobs-Park: "Er muss wieder diese Dominanz ausstrahlen mit seiner Körpersprache und auch mit Lautstärke die Mannschaft dirigieren, so wie wir es von ihm gewohnt sind."

Den Freibrief, den Löw dem früheren Schalker und Dortmunder Bundesligaprofi noch vor Weihnachten ausgestellt hatte, würde er aber 53 Tage vor der Nominierung seines EM-Kaders nicht mehr unterschreiben, auch wenn Lehmann sowie dessen aktuelle Stellvertreter Timo Hildebrand (FC Valencia) und Robert Enke (Hannover 96) derzeit noch erste Wahl sind.

"Wir nehmen uns bis Mai alle Zeit der Welt, um alle Kandidaten genau unter die Lupe zu nehmen. Und dann werden wir nach bestem Gewissen entscheiden, welche drei Torhüter wir mitnehmen", erklärte Löw und machte seinen Keepern damit zweieinhalb Monate vor dem EM-Start noch einmal mächtig Druck. Dies ist nach Ansicht von Oliver Kahn aber kein Problem für den Wahl-Engländer: "Jens kennt die Situation und den Druck. Er kann sehr gut damit umgehen. Er kann mit einem guten Spiel für Ruhe sorgen."

Abhängig ist Lehmann am Mittwoch natürlich auch von seinen Vorderleuten. Nach dem Ausfall von Robert Huth werden voraussichlich Per Mertesacker und Arne Friedrich die Innenverteidigung bilden, Philipp Lahm rückt auf die rechte Seite und Marcell Jansen kommt auf links zu seinem Comeback.

Im von Kapitän Michael Ballack angeführten Mittelfeld sollen Routinier Bernd Schneider trotz Formkrise und Bayern-Problemkind Bastian Schweinsteiger eine Chance erhalten. WM-Torschützenkönig Miroslav Klose und der zurzeit überragende Stuttgarter Mario Gomez bilden wohl den Angriff, was allerdings weder Löw noch Bierhoff einen Tag vor dem Spiel offiziell bestätigen wollten.

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