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Für Gerald Asamoah ist der Fall Roman Weidenfeller "erledigt"
"Man muss verzeihen können"

Schaut nur nach vorne: Schalkes Gerald Asamoah (Foto: firo).
Schaut nur nach vorne: Schalkes Gerald Asamoah (Foto: firo).
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Man muss kein Prophet sein, um sich in der hiesigen aufgeheizten Medienlandschaft vorstellen zu können, wie dieses Thema aufgebauscht worden wäre. Weil es wegen der Verletzung von Roman Weidenfeller aber nicht zum erneuten Aufeinandertreffen zwischen Gerald Asamoah und dem Dortmunder Keeper kommen wird, ließ der Boulevard ein paar BVB-Kicker den von Weidenfeller im Hinspiel rassistisch beleidigten Schalker Stürmer mal eben der Lüge bezichtigen.

"Dazu sage ich nichts", winkt Asamoah ab. In einer recht scheinheiligen Verhandlung des DFB-Sportgerichts wurde der BVB-Torhüter seinerzeit zu drei Spielen Sperre verurteilt. Asamoah empfindet so oder so keine Genugtuung, wenn er an Weidenfeller denkt. "Die Geschichte ist erledigt, man muss im Leben auch mal verzeihen können", gibt sich der nach eigener Aussage "schwärzeste deutsche Nationalspieler aller Zeiten" als Papa Gnädig. "Er hat sich noch auf dem Platz bei mir entschuldigt, damit ist es auch okay. Jeder macht doch mal einen Fehler."

Eine persönliche Annäherung habe es zwischen Weidenfeller und ihm seit dem 18. August 2007 aber nicht gegeben. "Wir hatten vorher keinen Kontakt zueinander, wieso sollten wir dann welchen haben?", sucht sich Asamoah seine Leute, mit denen er etwas zu tun haben will, schon selbst aus.

Foto: firo.

Er möchte nun dort kein Öl ins Feuer gießen, wo die Flamme noch kocht oder eben künstlich am Leben erhalten werden soll. Für ihn dürfte es auch ohne unbedachte Sprüche im Vorfeld des Derbys am kommenden Sonntag schwer genug im Signal-Iduna-Park werden. Die schwarz-gelben Fans werden schließlich nur darauf warten, ihre Schadenfreude über den Gegner, der wohl im Mai 50 Jahre ohne Schale sein wird, zum Ausdruck zu bringen. Und Asamoah, dienstältester Profi im S04-Kader und damit eine absolute Identifikationsfigur der Königsblauen, wird besonders darunter zu leiden haben. Mit seiner Halsabschneidergeste nach seinem Treffer zum 3:0 hat er den BVB-Anhang gegen sich aufgebracht, die Südtribüne wird das kaum vergessen haben. "Die Zuschauer werden uns auspfeifen, damit kommen wir schon klar. Das ist doch bei uns in der Arena nicht anders, wenn die Dortmunder kommen", weiß Asamoah.

Falls er am Sonntag treffen sollte, will er sich mit seinem Jubel zumindest so weit zurückhalten, dass es nicht gegen den Gegner geht. "Ich möchte keinen provozieren und werde so jubeln wie immer", kündigt er an. Durch den Ausfall von Kevin Kuranyi ist er als zweitbester Scorer der laufenden Saison schließlich gefordert, für den vielleicht entscheidenden Treffer zu sorgen. "Kevins Ausfall wiegt schwer. Er hat gegen Stuttgart gezeigt, wie wichtig er für uns ist", hebt Asamoah an. "Natürlich würde es mich freuen, wenn ich am Sonntag ein Tor schießen würde."

Vielleicht das entscheidende zum Sieg beim ewigen Revierrivalen. Ein Erfolg am Ort der größten Schmach der Schalker Neuzeit könnte zwar nicht die Wunden vom 12. Mai 2007 heilen, als Revanche würde er aber schon taugen. "Vor einem Jahr haben wir in Dortmund die Meisterschaft verloren. Das tat weh, aber wir sollten nicht nach hinten schauen, sondern nach vorne", betont Asamoah. "Der BVB stand in der letzten Saison unten und hat gegen uns trotzdem eine super Leistung abgerufen. Daher darf man den Gegner nicht unterschätzen, aber wir haben die bessere Mannschaft und werden diesmal alles dafür geben, um dort zu gewinnen."

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