Nicht, weil Bochum eine schlechte Adresse ist, sondern ganz einfach, weil ein Spieler mit seinen Ansprüchen das Zeug und auch das Selbstbewusstsein hat, kontinuierlich in Liga eins aufzulaufen. Die Ausbildung in der Jugendakademie des FC Bayern München unter seinem Mentor Hermann Gerland hat ihn geformt, stets nach dem Besten zu streben. Dies zur Vorgeschichte, um die Entscheidung des Rechtsverteidigers, sich für vier Jahre an den VfL zu binden, zu bewerten. Ohne Wenn und Aber: Bochums Nummer 21 will nach oben. Und das formuliert er auch unmissverständlich: „Der Verein hat mir ein sehr großes Vertrauen entgegen gebracht. Jetzt lautet meine Aufgabe: Aufstieg!“ Und selbst bei fünf Punkten Rückstand auf Platz drei hat er das Ziel auch in dieser Saison noch nicht aus den Augen verloren: „Wir haben immer noch eine Chance.“
Die Gründe für seinen Verbleib an der Castroper Straße sind vielschichtig. Celozzi fasst sie zusammen: „Wir haben alle das gleiche Ziel. Ich fühle mich sehr wohl. Mit den Vertragsverlängerungen von Toto, Timo und Patti hat der VfL ein Zeichen gesetzt. Die Mannschaft bleibt im Kern zusammen. Wenn es jetzt auch noch gelingt, Marco Terrazzino und Janik Haberer zu binden, wäre das toll. Dann haben witr sehr viel Qualität. Es ist wichtig, dass wir in der kommenden Saison eine noch schlagkräftigere Mannschaft haben.“
Und dann blickt der Rechtsfuß zurück: „Als ich vor zwei Jahren meinen ersten Vertrag hier unterschrieben habe, hat man mir viel von einer Entwicklung des Vereins erzählt. Und da ist man zunächst skeptisch, aber was hier in dieser Zeit passiert ist, hat alles Hand und Fuß.“ In diesem Jahr ist der Aufstieg schon ein Ziel. Doch Stefano Celozzi schränkt ein: „Dass wir jetzt immer noch Außenseiterchancen haben, ist eine prima Entwicklung. Aber der Aufstieg ist noch kein Muss.“
Richtig geärgert hat sich der Abwehrspieler, der in München bester Akteur seines Teams war, über die nicht endende Diskussion um den verschossenen Elfmeter von Arvydas Novikovas. „Wenn er sich sicher fühlt und zum Punkt geht, dann ist das in Ordnung. Dass nicht jeder Elfmeter drin ist, ist auch bekannt. Das ist schon ganz anderen Spielern passiert.“ Noch deutlicher wird Celozzi bei der im Nachhinein einsetzenden Kritik an Simon Terodde, der als Schütze Nummer eins eingeteilt war, aber die Ausführung seinem Kollegen überließ: „Er hat bis dahin ein Klassespiel gemacht, und wenn er sich in dem Moment nicht sicher fühlt, dann ist es hochanständig, dass er die Ausführung einem anderen überlässt. Bei uns steht nämlich der Teamgedanke im Vordergrund. Und deshalb soll man dem vergebenen Elfer einfach abhaken. Mal im Ernst: Wir hatten danach noch 30 Minuten Zeit, um ein Tor zu erzielen.“
Und da setzt beim Außenbahnspieler die tatsächliche Kritik am letztlich enttäuschenden Remis an der Isar ein: „Bis dreißig Meter vor dem Tor haben wir ganz gut gespielt, waren dann aber nicht zwingend genug. Beim Abschluss fehlte uns die unbedingte Gier.“