"Wir werden keine Entscheidung übers Knie brechen" kündigte der Vorstandsvorsitzender Heinz Hofer an. Am Wochenende war bekannt geworden, dass Toni Molina die Essener trotz guter Ergebnisse nach nur einem Jahr wieder verlassen wird. Der 42-Jährige führte Gespräche mit drei Oberligisten, wollte jedoch nicht von einer Frist sprechen, die er dem Verein angeblich gestellt haben soll. Nachdem von ETB-Seite jedoch keine große Bewegung in die Personalie kam, sagte Molina beim SC Kapellen-Erft zu. "Ich weiß ehrlich gesagt nicht, warum da so ein Aufriss drum gemacht wird. Ich hatte einen Einjahresvertrag und bin überhaupt nicht verärgert", verwunderte den Trainer die öffentliche Aufruhr.
Hofer gibt allerdings indes zu, dass sich der ETB in der betreffenden Causa lange Zeit gelassen hat: "Sie können gerne sagen, der Hofer hat gepennt. Ich bin aber kein Freund von ganz schnellen Angeboten und habe noch nie so früh einen Trainer für die nächste Saison verpflichtet. Wir hätten mit ihm weitergemacht, aber nach 40 Jahren wird man ruhiger."
Angebote haben den Essener Vorstand in den letzten Tagen in jedem Fall schon einige erreicht. "Wir führen mit vielen Personen Gespräche und haben sieben bis acht Angebote auf dem Tisch liegen", gibt Hofer zu. Allerdings soll dabei kein Schnellschuss gefahren werden: "Wir wollen eine Übereinstimmung im Vorstand und da sind wir derzeit schwach besetzt", erklärt der ETB-Boss weiter. Die Information unserer Redaktion, dass der Co-Trainer der SpVg Schonnebeck, Damian Apfeld, ein Kandidat sein soll, wollte Hofer weder bestätigen noch dementieren. Apfeld soll allerdings zeitnah eine Entscheidung fällen, ob es für ihn am Schetters Busch weitergeht. In jedem Fall hat der Schonnebecker ein weiteres attraktives Angebot vorliegen.
Über eine mögliche vereinsinterne Lösung mit dem aktuellen Stammtorhüter Tobias Ritz, hat der Verein nach Hofers Aussage noch nicht nachgedacht. Prinzipiell suchen die Essener nach einem ähnlichen Trainertypus wie Molina: "In unseren Wunschträumen ist unser neuer Trainer in einem ähnlichen Alter. Mit seinem modernen Training hat alles gepasst", lobt Hofer die Arbeit des jetzigen Chefcoaches.