Die Rückkehr in die 2. Bundesliga hatten sich die Duisburger ganz anders vorgestellt. Bereits im Vorfeld des Spiels musste Gino Lettieri eine bittere Pille schlucken. Im Training knickte Enis Hajri um und zog sich einen Bänderriss im linken Sprunggelenk zu. Damit wird der Abräumer den Meiderichern rund sechs bis acht Wochen fehlen.
Hajri, der auf Krücken durch die Arena humpelte, und sich von seinen ehemaligen Kollegen aus Lautern noch ein Trikot für seine Sammlung besorgte, zeigte sich aber kämpferisch: "Ich werde alles dafür tun,um so schnell wie möglich zurückzukommen."
Wie wichtig der Sechser für Blau-Weißen ist, wurde gegen den FCK überdeutlich. Denn im ersten Durchgang zeigten die Roten Teufel dem MSV in Punkto Tempofußball und Körpersprache deutlich die Grenzen auf. "Wir müssen viel schneller und aggressiver werden, denn es war ein deutlicher Qualitätsunterschied erkennbar", gestand Lettieri. Dabei begannen die Duisburger forsch und stellten Lautern in den Anfangsminuten sogar vor Probleme - doch dann ermöglichten sie den Gästen drei Tore durch drei Fehler: Kevin Wolze, Zlatko Janjic und ein Abstimmungsproblem zwischen Dustin Bomheuer und Branimir Bajic führten zum schnellen 0:3-Rückstand. "Wir haben uns die Dinger leider selber reingehauen", ärgerte sich Bomheuer.
Auch sein Teamkollege Janjic legte den Finger in die Wunde: "Solche Dinger dürfen einfach nicht passieren. Aber wir haben gesehen, dass jeder kleinste Fehler in dieser Liga sofort bestraft wird."
Lettieri hatte viele Probleme bereits im Vorfeld angemahnt und sah sich nun bestätigt: "Es wird mit Sicherheit drei, vier Spiele benötigen, bis wir uns an dieses Tempo gewöhnt haben." Warum er in der Viererkette Rolf Feltscher für den letztjährigen Kapitän Steffen Bohl und Neuzugang Dustin Bomheuer für Thomas Meißner brachte, erklärte der Fußballlehrer: "Ich habe mit Steffen gesprochen und ihm hat in den letzten vierzehn Tagen etwas die Aggressivität gefehlt. Deshalb habe ich mich für Rolf entschieden. Für den Wechsel von Thomas zu Dustin gilt das Gleiche."
Wie es auch sei, klar ist nur, dass die Duisburger schnell lernen müssen. Denn die zweite Lia ist erbarmungslos!