Wenn sich Bayern-Boss Kalle Rummenigge darüber beschwert, dass die englischen Klubs mit ihrem vielen Geld die Bundesliga leer kaufen, dann möchte ich mal kurz daran erinnern, was die Bayern selbst seit Jahrzehnten praktizieren: die Konkurrenz zu schwächen, in denen man ihnen die besten Spieler wegholt.
Insofern ist Rummenigges Klage in Richtung Premier League eine gegen das eigene Geschäftsmodell. So ist es nun einmal im Kapitalismus, gerade im Profifußball gilt doch nur noch: fressen und gefressen werden. Wenn die Engländer Milliarden vom Pay-TV bekommen, dann geben sie es eben aus. Das muss man nicht gut finden, ist aber im heutigen Sport normal.
Mich irritiert viel mehr, dass es um immer mehr Kohle geht, viele Vereine, auch die besten der Welt, horrende Schulden haben. Gegenüber den Klubs aus Manchester und London scheinen mir die Bayern doch kerngesund. Ihren wirtschaftlichen Vorteil gegenüber Dortmund, Schalke und den anderen Bundesligisten haben sie sich über lange Jahre erarbeitet, daher ist jeder Ansatz, ihnen die Überlegenheit zu neiden, aus meiner Sicht völlig fehl am Platz.
Mir ist auch egal, ob die Bundesliga künftig im internationalen Vergleich wieder ein bisschen hinterher läuft. Sie bleibt eine der drei stärksten Ligen der Welt, also wo ist das Problem? Das Spiel lebt doch von der Konstellation, das Derby Schalke gegen Dortmund wird immer gleich interessant sein – egal wie viele Stars auf der Insel spielen.