Sein Weg führte ihn von Berlin nach Gladbach, von Gladbach nach Leipzig und nun von Leipzig nach Essen. „Geboren bin ich in Frankfurt, aber aufgewachsen in Berlin. Dort wohnt auch meine Familie“, erzählt der großgewachsene Abwehrspieler.
Schon mit 15 Jahren wagte er den Sprung von Hertha Zehlendorf in den Westen der Republik, wo er für den Nachwuchs des Bundesligisten Borussia Mönchengladbach auflief. Der frühe Abschied von der Heimat hat ihn geprägt. „Heimweh gibt es für mich nicht mehr“, betont er.
In den letzten zwei Jahren war Al Khalaf aber immerhin etwas näher dran an seiner Familie. Bei RB Leipzig machte er den Sprung vom Junioren- in den Seniorenfußball. Doch es war keine durchweg leichte Zeit für ihn. „Ich war in Leipzig zwischenzeitlich verletzt und musste mich wieder rankämpfen“, erzählt er. Zum Abschluss seiner Zeit bei RB stieg er mit der zweiten Mannschaft in die Regionalliga auf.
Jetzt der Wechsel ins Revier, zu einem anderen Regionalligisten. RWE stellte ihn gemeinsam mit Amar Cekic vor. Der Sportliche Leiter Andreas Winkler sagte über die beiden: „Amar und Iyad sind zwei talentierte Spieler, von deren Leistungsvermögen wir absolut überzeugt sind. Beide besitzen das Potenzial, sich auf diesem Niveau durchzusetzen.“
Ich habe hier eine größere Perspektive gesehen. Bei RWE wächst etwas
Iyad Al Khalaf
Und wie sieht es umgekehrt aus? Warum entschied sich Al Khalaf für Rot-Weiss Essen? „Ich habe hier eine größere Perspektive gesehen. Bei RWE wächst etwas. Ich bin hergekommen, um mit dem Verein etwas aufzubauen.“ Um tatsächlich ein wichtiger Bestandteil des neuen Teams zu werden, muss er sich aber gegen harte Konkurrenz durchsetzen. Al Khalaf kann sowohl innen als auch rechts verteidigen. Während er auf außen mit Jeffrey Obst um einen Platz kämpfen muss, gibt es für die Plätze in der Mitte gleich mehrere starke Konkurrenten.
Al Khalaf geht aber positiv an seine neue Aufgabe heran. Von den Kollegen sei er gut aufgenommen worden und die Vorfreude auf das erste Spiel an der Hafenstraße groß. Denn so eine Kulisse ist er nicht gewohnt: „Wir haben mit Gladbach einmal gegen Liverpool vor großem Publikum gespielt, aber jetzt nicht wöchentlich.“ Al Khalaf hat schon viel erlebt. Die nächste neue Erfahrung wartet bereits.