Die Ausgangslage: Acht Saisonspiele, noch kein einziger Sieg, zuletzt zweimal spät den Ausgleich kassiert: Vor dem Anpfiff in Heidenheim steckte der VfL Bochum in einer dicken Krise. Neu-Trainer Thomas Reis betonte jedoch die positiven Aspekte: „Wir haben drei Mal in Folge nicht verloren. Jetzt lechzen wir alle nach dem Sieg.“ Mit einem Erfolg gegen Heidenheim würde der VfL den Sprung aus den direkten Abstiegsregionen schaffen und. Zuvor waren die Bochumer Letzter in der Tabelle.
Analyse des Spiels: Nach dem Schlusspfiff war den Verantwortlichen des VfL Bochum die Erleichterung ins Gesicht geschrieben. „Endlich“, werden sie sich in diesem Moment wohl am häufigsten gedacht haben. Der erste Saisonsieg beim 1. FC Heidenheim war ein absolut verdienter Erfolg der Bochumer. Siebte und 14. Spielminute: Der VfL begann im Turbo-Modus und schraubte schon nach weniger als einer Viertelstunde dank der Tore von Simon Zoller und Danny Blum auf 2:0 - alle Treffer waren in der Entstehung und im Abschluss durchaus sehenswert. Von Heidenheim kam zu wenig - bis zur 23. Minute. Dann traf Robert Leipertz nach einem Freistoß zum Anschluss. Doch die VfL-Spieler bekamen - anders als zuletzt gegen Darmstadt - keinen Zitterfuß mehr. Sie spielten stabil und konsequent weiter. Die Belohnung: Das 3:1 durch Silvere Ganvoula und die ersten drei Punkte der Saison. Auch wenn Heidenheim noch einmal in der Nachspielzeit durch Stefan Schimmer herankam.
Der Aufreger der Partie: 26. Spielminute: VfL-Linksverteidiger Danilo Soares dribbelte mit vollem Tempo in den Heidenheimer Strafraum. Es kam zum Kontakt mit FCH-Urgestein Marc Schnatterer, doch der reichte nicht für einen Elfmeter. Soares ließ sich zudem zu theatralisch fallen, um den Strafstoß zu provozieren. Die Folge: Der Brasilianer kassierte die Gelbe Karte wegen Schwalbe von Schiedsrichter Michael Bacher - wohl berechtigt.
Die Szene der Partie: In der 14. Spielminute dribbelte Sebastian Maier gleich vier Heidenheim-Verteidigern einen Knoten in die Beine. Der Mittelfeldmann war auf der rechten Außenbahn nicht zu stoppen und bediente in der Mitte mustergültig Danny Blum - das 2:0 und der lang ersehnte erste Scorerpunkt für Maier.
Gewinner des Spiels: Es ist schwierig, in Bezug auf dieses Spiel einzelne Namen hervorzuheben. Der VfL zeigte in allen Mannschaftsteilen eine starke kämpferische und überaus leidenschaftliche Vorstellung. Für Stürmer Simon Zoller (2. Saisontor) dürfte der Kopfballtreffer zum 1:0 nach einer für ihn schwierigen Phase ein echter Brustlöser gewesen sein. Auch bei Sebastian Maier (1. Scorerpunkte der Saison) platzte der Knoten. Silvere Ganvoula stellte erneut seine Bedeutung für den VfL unter Beweis. Und auch die mitgereisten Anhänger des VfL Bochum dürfen sich als Gewinner fühlen: Über die kompletten 90 Minuten feuerten sie ihre Mannschaft bedingungslos an - eine starke Vorstellung auch von den Rängen.
Ausblick: Nach dem ersten Saisonsieg können alle Beteiligten beim VfL durchatmen, doch die Situation bleibt weiterhin prekär. Die ersten drei Punkte dürfen darüber nicht hinwegtäuschen. Nach neun Spieltagen sind die Bochumer 15. in der Tabelle - diese Hypothek wird sie noch etwas weiter begleiten. Nach der Länderspielpause muss zuhause gegen Karlsruhe direkt der nächste Erfolg her.