Tatsächlich mussten sich die BVB-Bubis vor 7.000 Zuschauern im Stadion Rote Erde zunächst großem Druck erwehren, konnten sich aber bis zur Pause schadlos halten. "Die erste Halbzeit haben wir klar beherrscht, waren spielerisch in allen Belangen überlegen. Aber nach dem Seitenwechsel kam Dortmund immer besser ins Spiel und hat uns den Schneid abgekauft", analysierte FCB-Trainer Stephan Beckenbauer.
Dennoch waren es die Roten, die den entscheidenden Stich setzten. Mit einem herrlichen Lupfer traf Yannick Kakoko zum 0:1 (69.). Da konnten es die Gäste sogar verschmerzen, dass Vincent Bönig fünf Minuten vor dem Ende die Ampelkarte sah (75.). "Wir haben auch danach alles versucht, ich kann den Jungs keinen Vorwurf machen", befand Wazinski. Sein Zusatz: "Die Leistungssteigerung in der zweiten Hälfte war schon klasse, da lagen Welten zwischen. Man hat gesehen, wir waren ein würdiger Final-Teilnehmer."
Das sah auch Beckenbauer so, der von seinem Vater offensichtlich nicht nur den Namen geerbt hat. "Jeder aus meiner Mannschaft wird später im Fußball sein Geld verdienen", verkündete der künftige Assistent von Hermann Gerland. Und während seine Schützlinge mit Wasser-Duschen und Plastik-Schale die "Welle" probten, ließen es die Dortmunder deutlich ruhiger angehen. "Wir haben natürlich etwas gefeiert, aber im Erfolgs-Fall wäre es wohl ausgelassener gewesen", erklärte Wazinski. Er weigerte sich standhaft, ein Weizen anzurühren.
Die Spielstatistik BVB: Focher - Evers (25. Arslan), Hornschuh, Koch, Götze - Blacha, Sobiech (73. Paurevic), Kandziora (73. Ferati) - Zakrzewski - Stiepermann, Huschka FCB: Oswald - Schlottner, Herberth, Haas, Schapfl - Erb (80. Simari) - Soriano (78. Hummels), Ekici (80. Trkulja), Contento – Bönig, Kakoko (76. Elender) Schiedsrichter: Stefan Lupp (Zossen) Tor: 0:1 Kakoko (69.) Gelb-Rote Karte: Bönig (75.) Zuschauer: 7.000