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Herner EG: Abtauplan von Stienike
Blizzards droht das Aus

Herner EG: Abtauplan von Stienike
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Keine 24 Stunden nach Bekanntgabe der Unmöglichkeit einer Bewerbung für die Oberliga, mussten die Fans der Herner EG die nächste Hiobsbotschaft zur Kenntnis nehmen. Jürgen Stieneke, Betreiber der Gysenberghalle will je nach Verlauf der weiteren Entwicklung bei der Herner EG zur neuen Saison auf eine Eisaufbereitung verzichten. „Nur mit einem starken Verein lässt sich die Halle als Eishalle wirtschaftlich betreiben“, erklärte Stieneke. Angesichts der Stieneke-Drohung will HEG-Vize Jürgen Orlowski nun so schnell wie möglich die Bilanz auswerten, mit einem Anwalt mögliche juristische Konsequenten diskutieren und die Zusagen von neuen Vorstandskandidaten einholen. „Mir ist klar, dass diese Dinge bis zur Monatsmitte passieren müssen“, stellte Orlowski klar.

Die Liste dessen, was Orlowski als Ungereimtheiten bezeichnet, ist lang und RevierSport hatte über einige von ihnen in den letzten Monaten bereits exklusiv berichtet. Im Kreuzfeuer stehen der noch amtierende Vorsitzende Uwe Menapace und Insolvenzverwalter Moritz Hansberg, als dessen Generalbevollmächtigter nach Einschätzung von Orlowski Menapace agierte. Eine Stellungnahme von Hansberg und Menapace gibt es bisher nicht. Nach Angaben von Jürgen Orlowski konnte den Spielern 60 Prozent ihres März-Gehalts bis heute nicht gezahlt werden. „Dies liegt auch daran, dass beim Spiel gegen Hügelsheim über 2.000 Zuschauer in der Halle waren, aber nur 1.570 Karten abgerechnet werden konnten“, sagte Orlowski.

Reviersport-Kommentar von Markus Terbach: Die Fans der Herner EG gehören neben denen der Moskitos Essen zu den treuesten im Revier, begleiten ihr Team zu vielen Auswärtsspielen, unterstützen den Verein durch freiwillige Aktionen, investieren viel Zeit und auch Geld. Die Bekanntgabe der Unmöglichkeit des Aufstiegs der HEG in die Oberliga war für sie deshalb ein harter Schlag. Sie fühlen sich getäuscht und betrogen, angesichts der in den letzten zwölf Monaten wiederkehrenden vollmundigen Äußerungen des HEG-Vorsitzenden Uwe Menapace eine durchaus berechtigte Gefühlsregung. Aber die Anhänger müssen sich auch den Vorwurf gefallen lassen, dass sie sich von Menapace haben einlullen lassen. Insbesondere in Fachzeitschriften wurde immer wieder auf Ungereimtheiten hinter den Kulissen hingewiesen. Doch weil der einstige Boss der „Rettungsgruppe“ diese Hinweise als Lügen und Versuche der Zerstörung des Herner Eishockeys bezeichnete und den Fans immer wieder den Aufstieg in die Oberliga versprach, folgten sie seiner Sicht. Durch die Statements seines Vize Jürgen Orlowski wurden die Berichte zu den Ungereimtheiten nun bestätigt. Die Fans sind auf einen Rattenfänger reingefallen. Sie sind es aber auch, weil eine Opposition im Verein es lange den Medien allein überlassen wollte, Menapace zum Rücktritt zu zwingen. Die Wut der Fans auf diese „Unterlasser“ ist daher auch nur zu verständlich. Wenn das Eishockey in Herne nun am Ende ist, tragen auch diese Leute dafür Verantwortung.

„Beim Finale stimmten alle Zahlen, weil Rolf van Hauten und ich die volle Kontrolle hatten. Wenn ich nun erfahre, dass Uwe Menapace, der mit Ausnahme des Finalspiels die Kasse in Händen hatte, über einen Mittelsmann bei einer Druckerei Karten für die Vergangenheit drucken lassen will, habe ich an ihn mehr als eine Frage.“ Zudem ist eine Ausrüsterrechnung von über 10.000 Euro nach Angaben von Orlowski noch immer offen. Es droht eine Anzeige wegen Betrugs. „Ich gebe zu, dass ich Uwe zu sehr vertraut habe. Jetzt will ich aber versuchen, die Dinge aufzuklären, damit die HEG einen Schlussstrich unter die Vergangenheit ziehen kann, der neue Vorstand bei Kassenstand Null und mit einem Team in der Regionalliga beginnen kann“, benennt der HEGVize sein Ziel. „Sollte es nicht gelingen, muss das Herner Eishockey mit dem momentan ruhenden Herner EV in der Verbandsliga neu anfangen. Da müsste aber ein Hallenbetreiber her, der dazu bereit ist."

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