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Löw und Bierhoff ziehen positive Jahres-Bilanz
"Da wächst eine goldene Generation heran"

Löw und Bierhoff ziehen positive Jahres-Bilanz
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Bundestrainer Joachim Löw hat in Frankfurt eine durchweg positive Jahres-Bilanz der deutschen Nationalmannschaft im WM-Jahr 2006 gezogen: "Wir können auf ein positives, erfolgreiches und spannendes Jahr zurückblicken."

Der deutschen Nationalmannschaft stehen auch nach dem berauschenden WM-Jahr 2006 weiterhin rosige Zeiten bevor. "Da wächst eine goldene Generation heran, die sehr gute Perspektiven für die kommenden Jahre hat", schwärmte Joachim Löw fast schon euphorisch über das Spielermaterial, das ihm derzeit und zukünftig fürs Nationalteam zur Verfügung steht. "Unser Ziel muss deshalb sein, uns wieder auf Jahre hinaus in der Weltspitze zu etablieren", erklärte der Bundestrainer am Montag in Frankfurt/Main, wo die sportliche Leitung der DFB-Auswahl das Jahr 2006 bilanzierte und zugleich einen Ausblick wagte.

"Wir sind in allen Bereichen steigerungsfähig und noch längst nicht am Ziel", meinte der frühere Klinsmann-Assistent, der zunächst aber die Qualifikation für die EURO 2008 in Österreich und der Schweiz als "allerwichtigstes Ziel" ausgab und als "Selbstverständlichkeit" bezeichnete.

EM-Qualifikation eine "Selbstverständlichkeit"

Seine Zuversicht für die kommenden Jahre nimmt Löw nicht nur aus dem erfolgreichen Jahr 2006, sondern vor allem auch aus den nachfolgenden Spielen des WM-Dritten in der EM-Qualifikation, von denen drei gewonnen wurden und eines unentschieden endete: "Wir haben eine nahtlosen Übergang geschafft, während sich andere Nationen wie Italien, Frankreich oder England nach der WM sehr schwer getan haben." Zudem habe der Trainerstab konsequent an der von Jürgen Klinsmann eingeführten Philosophie festgehalten, und auch in Notsituationen weiter auf junge und hungrige Spiele gesetzt, wie z.B. Alexander Madlung, Clemens Fritz oder Malik Fathi.

Löw ist ebenso wie Nationalmannschaftsmanager Oliver Bierhoff davon überzeugt, dass für "Deutschland liebstes Kind" (Bierhoff) in Zukunft ein riesiges Reservoir an talentierten Kräften zur Verfügung steht. "Wir haben sehr viele Perspektivspieler, die wir gezielt, aber mit Vorsicht in die Mannschaft einbauen werden", meinte Löw, der in Mario Gomez, Stefan Kießling, Eugen Polanski, Gonzalo Castro oder Kevin Boateng nur einige aufzählte. Dazu kämen noch Akteure aus der U20 bzw. U21, die alle im Januar über ihre Aussichten in der A-Nationalmannschaft informiert würden und sich bei ihrer tagtäglichen Arbeit danach richten sollen.

Viele Perspektivspieler in den U-Teams

"Ich glaube, dass es für einen Spieler eine zusätzliche Motivation ist, wenn er weiß, dass er bei uns für 2008 oder auch erst 2010 im Fokus steht", berichtete Löw, der zudem davon ausgeht, dass alte Hasen wie Michael Ballack, Torsten Frings oder auch WM-Torschützenkönig Miroslav Klose noch zwei bis vier Jahre auf höchstem Niveau spielen können.

Ferner verspricht sich der Bundestrainer von den Arbeit des neu gegründeten Kompetenzteams einiges. "Wir werden nach und nach unsere Spielphilosphie auf alle Mannschaften übertragen. Zudem soll den jungen Spielern für ihre Entwicklung vermehrt in allen Bereichen Hilfestellung gegeben werden." Die Werte aus den dann regelmäßigen Überprüfungen sollen künftig in einer Datenbank erfasst werden, deren Aufbau und Verwaltung dem Löw-Assistenten Hansi Flick obliegt.

Die Auswahlkriterien, die für die Feldspieler gelten, sind auch für die Beurteilungen der Torhüter der Maßstab, wie Bundestorwarttrainer Andreas Köpke hinzufügte: "In Jens Lehmann haben wir bis zur 2008 unsere Nummer eins, wer dann beim Turnier die anderen beiden Torhüter sind, werden wir nach akribischer Prüfung zu gegebener Zeit festlegen."

WM-Erfolg als Produkt harter Arbeit

Akribie war auch ein Stichwort bei der Beurteilung des abgelaufenen Spieljahres. "Der Erfolg bei der WM war kein Märchen, sondern das Produkt harter Arbeit", sagte Löw in Anspielung auf den Kinohit "Deutschland ein Sommermärchen." Bierhoff betonte zustimmend, der Erfolg bei der WM im eigenen Land und anschließend auch in der EM-Quali sei "kein Zufall und keine Zauberei". Auch seien die starken Leistungen beim WM-Turnier nicht nur den Motivations-Künsten von Klinsmann zuzuschreiben.

"In der Weltrangliste sind wir vom 17. auf den 6. Platz geklettert. Das spricht für Kontinuität und legt die Messlatte für das kommende Jahr sehr hoch", bemerkte Löw. Das positive Image der Nationalmannschaft, das 2,6 Millionen verkaufte Trikots (2002 bei der Vize-Weltmeisterschaft waren es 220.000) sowie bislang vier Millionen Zuschauer in den Kinos und 10,5 Millionen an den TV-Geräten bei der WM-Dokumentation von Sönke Wortmann belegen, müsse laut Löw und Bierhoff auch in den kommenden Jahren gepflegt werden.

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