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Calmund nach Verhör beim Staatsanwalt erleichtert

Calmund nach Verhör beim Staatsanwalt erleichtert
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Nach siebenstündiger Befragung durch die Staatsanwaltschaft Köln hat sich Reiner Calmund erleichtert gezeigt. Der 57 Jahre alte ehemalige Geschäftsführer von Bayer Leverkusen sieht sich Manipulationsvorwürfen ausgesetzt.

Die Befragung durch die Staatsanwaltschaft Köln am Montag hat Reiner Calmund offenbar Entlastung gebracht. "Nach der heutigen Vernehmung von Herrn Calmund durch die Staatsanwaltschaft Köln sehen wir den öffentlich immer wieder verbreiteten Vorwurf der Manipulation von Bundesliga-Spielen als ausgeräumt an", hieß es in einer offiziellen Pressemitteilung der Calmund-Anwälte Dr. Stefan Seitz und Dr. Sven Thomas.

Gegen den 57 Jahre alten ehemaligen Geschäftsführer des Bundesligisten Bayer Leverkusen wird seit Anfang März wegen des Verdachts der Untreue ermittelt. Am Wochenende waren zudem Manipulationsvorwürfe gegen Calmund publik gemacht worden, nachdem Anwalt Walther Graf der Ermittlungsbehörde am 9. März 2006 eine zwölfseitige Bayer-Stellungnahme zur Verfügung gestellt hatte.

Die Vernehmung von Calmund dauerte gut sieben Stunden. Danach entschwand der Ex-Manager von den wartenden Journalisten unbemerkt durch die Tiefgarage des Amtsgerichts in Köln nach Hause. "Die Dauer der Vernehmungen hängt davon ab, wie kompliziert die Vorgänge sind. Sie scheinen kompliziert zu sein", hatte der Sprecher der Ermittlungsbehörde, Oberstaatsanwalt Günther Feld, gesagt. Feld war allerdings selbst nicht an den Befragungen beteiligt. Ob weitere Befragungen durchgeführt werden, ist noch unklar.

In einem Telefonat mit dem Sport-Informations-Dienst (sid) zeigte sich Calmund erleichert: "Ich bin zum ersten Mal in meinem Leben als Beschuldigter bei der Staatsanwaltschaft gewesen. Ich hatte ein Kribbeln im Bauch wie bei einem Champions-League-Spiel. Ich bin froh, dass es endlich losging und das Thema, was anstand, abgewickelt ist."

Außer gegen Calmund wird auch gegen den Spielervermittler Volker Graul (Verdacht auf Beihilfe zur Untreue) ermittelt. Dabei geht es um den Verbleib von drei Schecks in der Gesamthöhe von 580. 000 Euro, die an Graul geflossen waren.

Laut des Schriftsatzes von Bayer habe Calmund angedeutet, dass beim Bundesligaspiel Bayer Leverkusen gegen 1860 München (3:0) am 33. Spieltag der Saison 2002/2003 "etwas gelaufen" sei. Das Nachrichten-Magazin Der Spiegel hatte in seiner Montag-Ausgabe aus der Stellungnahme zitiert. Die Rheinländer standen damals auf einem Abstiegsplatz und benötigten unbedingt an den letzten beiden Spieltagen zwei Siege zum Klassenerhalt.

Außer bei der Partie Bayer-1860 soll es auch bei den Begegnungen zwischen Leverkusen und Arminia Bielefeld (3:1) sowie dem 1. FC Nürnberg und Bayer (0:1) Anhaltspunkte geben, dass es zu Manipulationen gekommen sein könnte. Oberstaatsanwalt Feld sprach von Hinweisen "mit Substanz" auf mögliche Spielbeeinflussung. "Herr Calmund hat die abwegigen Manipulationsvorwürfe nachhaltig entkräftet. Es sind keine Fragen offen geblieben. Herr Calmund und seine Verteidiger gehen nunmehr davon aus, dass Bayer 04 die Legende der Spielmanipulation mit der gleichen Klarheit wie Herr Calmund in der Öffentlichkeit zurückweist", hieß es in der Mitteilung der Calmund-Anwälte weiter.

Der Geschäftsführer des Bundesligisten Bayer Leverkusen, Wolfgang Holzhäuser, hat den Deutschen Fußball-Bund (DFB) über den Kenntnisstand des Werksklubs in Bezug auf die Manipulationsvorwürfe gegen Ex-Manager Calmund informiert. Wie der sid erfuhr, informierte Holzhäuser den geschäftsführenden DFB-Präsidenten Theo Zwanziger und DFB-Justitiar Goetz Eilers höchstpersönlich bei einem Treffen. Auf Anfrage erklärte DFB-Mediendirektor Harald Stenger: "Ich kann bestätigen, dass Wolfgang Holzhäuser Kontakt zu uns aufgenommen und Unterlagen hinterlegt hat."

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