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Ob ich verroste und verkalke: Der S04-Fanblog
Die arme Sau namens Slomka

Seinem Erfolg zum Trotz steht Mirko Slomka in der Kritik. Foto: firo
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Zwei tolle Halbzeiten gegen den großen FC Barcelona haben für Schalke nicht gereicht, um in das Halbfinale der Champions League einzuziehen. Manuel Neuers knappem Schlusswort "Wir brauchen uns nicht zu wundern, wenn man keine Tore schießt, scheidet man aus", ist eigentlich nichts mehr hinzuzufügen. Bei den Knappen ist der "Höhepunkt der Vereinsgeschichte" abgehakt, doch anstatt den Blick auf die schwere Aufgabe am Samstag gegen Bremen zu richten, gehen viele Anhänger dem Coach verbal an die Gurgel.

"Wenn's nicht läuft, ist immer der Trainer schuld" – diese Weisheit gilt überall, aber auf Schalke ist es wie immer anders. Im Falle der Königsblauen muss noch eins drauf gesetzt werden: "Auch wenn's läuft – der Trainer ist die ärmste Sau." Das unablässige Geschimpfe auf den Linienchef der Knappen scheint bei Teilen des Anhangs mittlerweile in Mode gekommen zu sein. Wahrscheinlich hätten sogar bei einem Schalker Halbfinal-Einzug die Kritiker weiter ihre Messer gewetzt.

Vor allem Außenstehende schütteln die Köpfe, dass bei uns das Gerede über die Zukunft des Fußballlehrers einfach nicht aufhören will. Rückendeckung von der Vereinsführung ist bezeichnenderweise Fehlanzeige, während die "Slomka raus"-Rufe immer lauter werden. Mirko Slomka hat in den letzten fünf Ligapartien 13 Punkte geholt und die Mannschaft zurück auf Platz 2 geführt. Doch auch bei Erreichen der Saisonziele scheint seine Ablösung mittlerweile beschlossene Sache. Als Gründe müssen die fehlende Entwicklung der Mannschaft und die unattraktive Spielweise herhalten.

Ob ich verroste und verkalke: Der S04-Fanblog

Noch zu Zweitliga-Zeiten kam der kleine Elmar irgendwie auf die abenteuerliche Idee, sich mit ganzem Herzen dem FC Schalke 04 zu verschreiben. Dass der "geilste Klub der Welt" ihm in den folgenden Jahren neben einiger Freude auch unendlich viel Leid bescheren sollte, war ihm damals noch nicht klar. Nun versucht er sein königsblaues Gefühlschaos in seiner wöchentlichen Fan-Kolumne so gut es geht zu ordnen.

Ganz von der Hand zu weisen sind diese Kritikpunkte nicht, genauso wie Einkaufspolitik des Klubs Diskussionsstoff liefert. Aber die regelrechte Hetzjagd, die im Schalker Internetforum auf Slomka veranstaltet wird, ist vollkommen überzogen. Ganz radikale fordern auch noch gleich den Kopf von Manager Andreas Müller und beschwören damit Chaostage wie in der Eichberg-Ära herauf.

Was die Slomka-Gegner nicht präsentieren können, sind vernünftige und vor allem realistische Vorschläge, wer es denn in der nächsten Spielzeit auf dem Schalker Trainerstuhl besser machen soll. Und egal welcher Fuchs die Knappen dann ab Sommer trainiert – wenn es nicht nach ihren Vorstellungen läuft, skandieren die jetzigen Schreihälse dann sicher "Rutten raus", "contra Klopp" oder "weg mit Mourinho".

Der Nachfolger sollte gewarnt sein: Eine Einwechslung von Carlos Grossmüller erfüllt in den Augen vieler Fans bereits einen Straftatbestand. Und nur zu gewinnen, reicht weder dem Anhang, noch der Vereinsspitze – die wollen auch noch schönen Fußball sehen. Wer sich das antun möchte, darf sich ab sofort bei S04 bewerben. Es gibt auch ordentlich Schmerzensgeld, dafür reichen die Champions League-Einnahmen sicher genauso, wie für die Abfindung des Noch-Trainers Mirko Slomka.

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