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Essens OB Paß beantwortet Fanfragen

RWE: Das komplette Interview mit OB Reinhard Paß
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Am vergangenen Montag traf ich Essens Oberbürgermeister Reinhard Paß in seinem Büro zum großen RWE-Faninterview. Danke an ihn für die Teilnahme.

Beim dritten RWE-Faninterview in meinem Fanblog stellt sich Essens Oberbürgermeister Reinhard Paß den Fragen der rot-weissen Anhänger. Ich möchte mich an dieser Stelle noch einmal ausdrücklich bei unserem Stadtoberhaupt für die Gesprächsbereitschaft und das dann sehr angenehme und konstruktive Interview bedanken. Dass er bereit war, die zu erwartenden kritischen Fragen offen im Dialog mit mir als Fanvertreter zu beantworten, ist nicht selbstverständlich. Bedanken möchte ich mich auch bei Euch Fans, die zahlreiche Fragen eingereicht haben und das dritte RWE-Faninterview so erst möglich gemacht haben. Die Aussagen von Oberbürgermeister Paß können meines Erachtens einige offene Punkte klären und skizzieren ein deutliches Bild, wie die Stadt Essen sich die Zukunft an der Hafenstraße vorstellt. RWE-Fanblogger Hendrik Gerstung traf für euch Essens Oberbürgermeister Reinhard Paß (SPD) zum großen Faninterview im Rathaus:

Herr Paß, wir sitzen hier zum RWE-Faninterview. Die erste Frage, eine klassische Einstiegsfrage: Wie oft haben Sie in dieser Saison Rot-Weiss Essen bereits live im Stadion gesehen?

Bisher kein Mal. Das hat aber zeitliche Gründe. Ich freue mich, dass der Verein derzeit auf dem ersten Tabellenplatz steht.


Welche Bedeutung hat der Verein für die Stadt Essen?

Der Verein hat eine große Bedeutung in unserer Stadt. Es gibt viele Menschen, die sich mit Rot-Weiss Essen identifizieren, für die der Verein auch ein Stück Heimat ist. Dies gilt gerade im Essener Norden, aber auch im Süden sieht man viele RWE-Aufkleber auf den Autos. Dass Fußballvereine für Menschen eine große Bedeutung haben, gilt aber nicht nur für RWE, sondern für jeden anderen Profiverein in Deutschland.

Die erste Frage eines Users kommt von „Andy_112“, der sich an den virtuellen Spatenstich für das Essener Stadion am 08. August 2009 erinnert, an dem Sie mit dem damaligen Oberbürgermeister Dr. Wolfgang Reiniger teilgenommen haben. Die Frage: „Sie trugen einen RWE-Schal und applaudierten. War das nur Show und geheucheltes Interesse im Hinblick auf die bevorstehende Wahl?

Zum Zeitpunkt des Spatenstichs war niemandem klar, dass die für die Stadt Essen zuständige Bezirksregierung in Düsseldorf später eine Haushaltssperre verhängen würde, nach der wir die Finanzhoheit für freiwillige Investitionen verlieren würden.Die Einstufung der drohenden Überschuldung kam erst im Januar. Kein Verantwortlicher der Stadt, und da nehme ich die damalige Opposition aber auch ausdrücklich auch Dr. Reiniger mit, wussten beim Spatenstich davon. Sonst hätte niemand, auch nicht Dr. Reiniger, sich dort hingestellt und den virtuellen Anstoß durchgeführt. Mein Auftritt war also in keinster Weise „geheucheltes Interesse“.

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Forum
» Rund um die Hafenstraße [Archiv Juni 2010 - Juli 2016]
153242 Beiträge,
letzter von teddy

Ebenfalls zum Spatenstich die daran anschließende Frage von „Wilhelm7117“: Wo ist der Schal jetzt?

Das kann ich Ihnen sofort zeigen. (Paß steht auf, läuft durch sein Büro zu einem Wandschrank und holt einen sauber gefalteten RWE-Schal heraus). Den habe ich hier bei mir im Büro liegen. Das dürfte einige Fans überraschen.

Der User „RWEfanatisch“ möchte wissen, wie Sie sich gefühlt haben, als am Tag der großen „Anti-Insolvenz-Demo“ später etwa 100 RWE-Fans vor Ihrem Haus lautstark demonstriert haben?

Das sage ich ganz klar und deutlich: Diese Aktion war eine Unverschämtheit gegenüber meiner Familie und meinen Nachbarn. Ich möchte nicht von Bedrohung sprechen, die ich möglicherweise verspürt habe, aber das Einschreiten in meine Privatsphäre gehört sich nicht. Die Demonstrationen vor dem Rathaus oder vor Unternehmenszentralen halte ich für angemessen und möglicherweise sinnvoll. Leider hat der damalige Vorstand nichts unternommen, um zu verhindern, dass die RWE-Anhänger ihre Demo bis zu meinem Haus geführt haben.

User „Nicolaj“ hat sich einmal die zehn größten Städten in Deutschland angeguckt und festgestellt, dass Essen die einzige ist, die nicht mindestens einen Fußball-Zweitligisten vorzuweisen hat. Der User „Chopperkrad“ verweist auch auf den Misserfolg der anderen Essener Sportvereine. Die „Sportstadt Essen“ gäbe es nicht mehr. Wo sehen Sie die Gründe hierfür?

Die Gründe hierfür sehe ich nicht zwingend bei der Stadtverwaltung. Der Erfolg eines Fußballvereins ist im Wesentlichen eine Managementaufgabe. Sicher, RWE benötigt seit langem ein renoviertes Stadion, aber trotz dessen sind in all den Jahren die Fans zahlreich zur Hafenstraße gepilgert – dieses Fundament war also da. Ich erkenne auch nicht, dass der Misserfolg anderer großer Essener Sportvereine mit der Stadt Essen zusammenhängen soll. Die Stadt kann immer nur für die Sportstätten verantwortlich sein: Der TUSEM durfte jahrelang die Grugahalle nutzen, der ETUF hat die schönste und beste Tennisanlage weit und breit, um nur zwei Beispiele zu nennen. Auch die Erfolge in den weniger beachteten Sportarten Rudern und Schwimmen zeigt, dass die Stadt Sportstätten zur Verfügung stellt, die wettbewerbsfähig sind. Für RWE wird dies nun nachgeholt. Die „Sportstättenstadt Essen“ also ist gut aufgestellt und bildet nur die Grundlage für die „Sportstadt Essen“. Für mich liegen die Gründe vor allem darin, dass der Grundsatz, nie mehr auszugeben als man einnimmt, nicht immer eingehalten wird. Dieses Prinzip zu erfüllen ist Grundbedingung, um für Sponsoren attraktiv zu sein. Das ist wie gesagt eine Managementaufgabe, die bei RWE, beim TUSEM oder den Moskitos zuletzt leider nicht immer optimal erfüllt wurde.

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