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Bier und Bratwurst-Test
Da bebt nicht nur der Acker

Bier- und Bratwurst-Test: ...beim SV Hönnepel-Niederm.
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Hönnepel-Niedermörmter, der Ort, der genau so aussieht, wie er heißt, hat gut 2.000 Einwohner, kickt aber in der Verbandsliga. Da liegt eine Vermutung Nahe:

Ich gehe davon aus, dass in den umstehenden landwirtschaftlichen Betrieben mindestens so viele Schweine wohnen. Das weckt die Erwartungshaltung, eine möglichst frische Wurst auf die Pappe zu bekommen. Schließlich, so male ich mir aus, hat das zuliefernde Schwein im Idealfall seinen letzten Grunzer noch am selben Morgen getätigt. Nur leider: Es nahm kein gutes Ende - nicht nur für das Schwein.

Bier

Schaum: Fast ein wenig zu viel des Guten. Direkt nach dem Einschänken macht die Blume rund 40 Prozent in der Höhe aus. Zumindest bei den ersten Schlücken musste der Kopf schon etwas weiter in den Nacken gelegt werden, bevor das darunter befi ndliche Bier seiner Bestimmung gerecht wird.

Temperatur: Während der letzten warmen Tage am zweiten Oktoberwochenende fast wehmütig als Sommerabschlussbier getestet, wirkt das Pils erfrischend kühl. Passt!

Geschmack: Der Platz liegt am Rande des Altbier-Kernlandes am linken Niederrhein, denn nur 200 weiter, direkt hinter dem Rheindeich, beginnt Pils-County. Infolgedessen gibt es Diebels und Bitburger, die Standard & Poor‘s guten Gewissens irgendwo zwischen AAA und AA+ ansiedeln würde, ohne dass dabei die Welt in ihren Grundfesten erschüttert wird.

Preis/Leistung: 1,80 Euro kosten die 0,3 Liter in der Plastikbecher-To-Go-Variante für den Gebrauch außerhalb des Vereinsheimes – ein durchschnittlicher Preis.

Wertung: Ein Becher mies, fünf hervorragend.

Bratwurst

Geschmack: „Am besten schmecken die Frikas“, sagt der ewig grinsende Engel hinter dem Tresen. Ich hätte mich auf diesen Hinweis gerne eingelassen, doch lautet diese Disziplin eindeutig „Bratwursttest“. Beim nächsten mal soll es dann aber auch wirklich der Bremsklotz sein, zumindest für den Fall, dass aufgrund dieser Zeilen kein Platzverbot ausgeprochen wird, denn...

Konsistenz: ... die Wurst ist weich, grob, hell und mit so viel Fett voll gesogen, wie ein vergleichbarer Schwamm fassen würde. Kein Wunder, denn einen Grill hat sie nie gesehen, sondern sie wird schlicht aus einer der drei Deckelpfannen noch tropfend heraus gefischt.

Aussehen: Die Augen immer schön geradeaus Richtung Spielfeld, bloß kein unnötiger Blick auf die Wurst, die in etwa so lang ist wie der in Times New Roman, Größe 12, komplett ausgeschriebene Vereinsname. Wer sich nach dem Verzehr noch mal an die Form erinnern möchte, dem ist der Fettabdruck auf der Pappe eine echte Hilfe. Kein schöner Anblick.

Temperatur: Erkenntnisse eines Hobby-Neurologen: Wenn der Tastsinn der Zunge dem Großhirn signalisiert: „Heiß! Sehr heiß! Sofort auf Hechelatmung umstellen“, so dürften die Rezeptoren für den Geschmack weitestgehend blockiert sein. Das macht Sinn. Hat sie gut gemacht, die Evolution.

Extras: Senf und Ketchup stehen bereit. Und es ergeht der Ratschlag, sich reichlich zu bedienen, um die Wurst in einem möglichst verdünntem Zustand den eigenen Verdauungsorgangen zuzuführen. „Und der Acker bebt“, lautet Hö-Nies Slogan. „Und nicht nur der!“, möchte man ergänzen.

Preis/Leistung: Immerhin: Der Fett-Tsunami für die Körpermitte war keine teure Erfahrung. Nur 1,20 Euro kostet die Bratwurst, nur 30 Cent mehr die Rostbratwurst, wobei das „Rost“ eindeutig geschummelt ist. Doch gerne dürfen sie dort die Infl ation ein wenig nach oben treiben, sollten dann aber nicht gerade beim Einkauf sparen.

Wertung: Ein Würstchen mies, fünf hervorragend.

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