Wattenscheid: Christoph Jacob im Gespräch

"Werden den Verein professionell aufstellen"

Herr Jacob, der Verein hat am Dienstag im Rahmen einer Pressemitteilung einen dreistufigen Maßnahmenplan angekündigt. Welche Rolle werden Sie dabei einnehmen?

Ich weiß nicht genau wie das im Detail gemeint ist. Für mich gibt es nur zwei Stufen. Der Vorstand hat garantiert, alle Verpflichtungen des Vereins gegenüber seinen Beschäftigten bis zur Jahreshauptversammlung am 23. März auszugleichen. Danach wäre ich bereit, Verantwortung zu übernehmen.

Damit wäre der Verein aber noch nicht komplett entschuldet.

Zumindest habe ich dann eine kalkulatorische Größe, mit der ich arbeiten kann. Die Rest-Finanzierung der laufenden Saison liegt dann bei der neuen Führungsriege. Wir übernehmen den Verein mit einem klaren Defizit, das ungefähr den Zahlen entspricht, die in letzter Zeit kursieren.

Welche Rolle werden Sie dabei spielen? Es ist von einem Organigramm zu hören, bei dem Sie den Vorsitz inne haben werden.

Wir werden ein Team aufstellen, das Kompetenz und Interesse an dem Verein mitbringt. Welche Rolle ich dabei spiele, ist mir erstmal egal. Wenn sich jemand anders findet, der den Vorsitz macht, bin ich natürlich dankbar. Aber aufgrund der aktuellen Situation ist das natürlich schwierig. Ich habe vor langer Zeit schon angeboten, diese Verantwortung zu übernehmen, und dementsprechend stehe ich zu meinem Wort.

Es wird also ganz klare Änderungen in den Strukturen des Vereins geben. Wie weit sind Sie denn mit dem Team, das Sie aufstellen möchten? Gibt es bereits konkrete Zusagen?

Ja, die gibt es. Sogar von Leuten, die das gleiche Ziel verfolgen wie ich. Das wird jetzt mit konkreten Gesprächen zum Ziel gebracht.

Welche Rolle wird Klaus Steilmann spielen?

Wir haben Herrn Steilmann im Dezember unsere Ideen präsentiert. In der Nachwuchsabteilung werden diese bereits durch Christoph Klöpper umgesetzt. Aufgrund der jetzigen Situation begrüßt Herr Steilmann die Änderungen, die da kommen werden.

Heißt das, dass Herr Steilmann die Löcher im Etat stopfen wird?

Nein. Bei den derzeitigen Strukturen wird er nicht dafür eintreten, was da falsch gelaufen ist. Das hat er ganz klar gesagt.

Woher kommt dann Ihre Zuversicht, dass Sie den Verein in ruhigere Fahrwasser lenken werden?

Wir sind heute schon soweit, dass wir einige Zusagen von Sponsoren und Unternehmen haben, die dem Verein kurzfristig Geld zur Verfügung stellen. In nicht unerheblicher Größenordnung.

Das klingt nach einem positiven Signal.

Das sind einfach Zeichen. Auch dass die Mitarbeiter am Montag der Stundung zugestimmt haben, ist ein äußerst positives Signal für die Zukunft.

Wie sehen die Eckpunkte Ihres Konzepts aus?

Wir werden Strukturen schaffen und den Verein professioneller aufstellen. Zum Beispiel durch die Einbindung einer Marketingagentur. Ich halte es für wichtig, wenn man sich von solchen Fachleuten Rat holen kann. Damit stellen wir uns einfach professioneller auf. Ansonsten laufen derzeit zahlreiche Gespräche mit Leuten, denen der Verein am Herzen liegt und die etwas bewegen werden. Da bin ich sicher.

Also kann man die Mitglieder und Fans beruhigen, es gibt Anlass zur Hoffnung.

Ja. Der Vorstand hat garantiert, dass er das Gröbste bereinigt, und dann steht das neue Team.