"Transfers werfen Fragen auf" (von Kristina Steffens) Wie es scheint, haben die Duisburger Verantwortlichen bei der Verpflichtung ihrer neuen Spieler nicht bei allen ein gutes Händchen bewiesen. Aus welchen Gründen auch immer. Können die Verletzungen von Dan-Patrick Poggenberg (Schienbeinbruch) und Andreas Wiegel (Kreuzbandriss) oder Simon Brandstetter (Sprunggelenk gebrochen) noch als Pech bezeichnet werden, so stellt sich spätestens jetzt die Frage, ob der Ausfall von Viktor Obinna nicht vorhersehbar war. Wer Arthrose im Knie hat, bekommt zwangsläufig unter Belastung Probleme. Und wenn der Verein auch noch sagt, dass dies bekannt war beim Medizincheck, dann ist eine Verpflichtung – auch wenn es sich um einen vielfachen nigerianischen Nationalspieler handelt – doch ziemlich unverständlich. Es kommt wohl nicht von ungefähr, dass Obinna bei seiner letzten Station bei Lok Moskau ein Jahr lang nur trainiert hat.
Und auch andere Verpflichtungen müssen nach der Hinserie hinterfragt werden dürfen. Wenn ein Giorgi Chanturia tatsächlich das Talent und Können besitzt, von dem bei seiner Verpflichtung so geschwärmt wurde, dann darf er nicht ein halbes Jahr brauchen, um sich in der zweiten Liga in Deutschland zurechtzufinden. Und auch die Verletzungsanfälligkeit eines Thomas Bröker ist hinlänglich bekannt. Was nützt seine Erfahrung, wenn er die Hälfte der Hinserie mit Adduktorenproblemen ausfällt?
Die Liste könnte so weiter geführt werden, denn fast kein Transfer – abgesehen von James Holland – hat den MSV bislang wirklich weitergebracht. Immerhin kamen die Neuen fast alle ablösefrei. Weit aus dem Fenster legen musste sich Duisburg für die Verpflichtungen also nicht.
Bleibt zu hoffen, dass vielleicht noch ein bisschen Geld im Portemonnaie übrig ist, um im Winter nachzulegen. Nötig hat es der MSV – besonders in der Offensive. Nur sollten die Verantwortlichen dann ein bisschen intensiver über ihre Entscheidungen nachdenken, sonst wird das mit dem Klassenerhalt schwer.