Der VfL Bochum gehört zu den Dauerbrennern beim NRW-Traditionsmasters. Natürlich ist der Klub von der Castroper Straße auch am 7. Januar 2024 in der Westenergie Sporthalle in Mülheim wieder dabei.
Der Sprecher der Geschäftsführung des VfL Bochum Ilja Kaenzig freut sich im Interview auf das 17. NRW-Traditionsmasters.
Herr Kaenzig, der VfL Bochum ist seit der ersten Ausgabe Stammgast beim NRW-Traditionsmasters. Was fasziniert Sie an diesem Turnier?
Das NRW-Traditionsmasters hat beim VfL Bochum einen hohen Stellenwert. Ab einer gewissen Zeit im Jahr schwirrt das Turnier auch immer als Begriff durch unsere Büros, wenn Michael „Ata“ Lameck versucht, die besten Spieler zusammenzutrommeln. Warum das so ist? Das NRW-Traditionsmasters gehört zum deutschen Fußball. Jeder, der sich mit dem Fußball beschäftigt, kennt dieses Turnier. Es wird sogar von Jahr zu Jahr wichtiger.
Warum ist das so?
Wir sind überzeugt, dass die Pflege von Traditionen für die Menschen von heute sehr wichtig ist. Und es freut uns, wenn irgendwann im Herbst die Diskussionen losgehen, welche Spieler man wohl in diesem Jahr zur Verfügung hat. Dann merkt man: Das ist für die Aktiven im Ruhrpott etwas Besonderes. Und es ist auch für uns als Verein eine tolle Plattform für unsere Traditionsmannschaft. Beim NRW-Traditionsmasters wird aber nicht nur Fußball gespielt. Es werden Geschichten wieder erzählt und Legenden aufgefrischt, das ist für den Verein VfL Bochum Gold wert.
Wie wichtig ist dem VfL Bochum das Thema Tradition insgesamt?
Sehr wichtig. Aktuell läuft ja auch noch die Sonderausstellung „175 Jahre VfL – Trikots, Tore, Fußballwunder“ im Stadtarchiv an der Wittener Straße in Bochum. Auch dort sind Bilder vieler ehemaliger VfL-Spieler zu bewundern, die beim NRW-Traditionsmasters irgendwann mal gespielt haben. Wir haben vor sechs Jahren das Projekt Ehemaligenmanagement gestartet, und seitdem den Kreis der Legenden kontinuierlich erweitert. Wir wollen die ehemaligen Spieler, Trainer oder Funktionäre, die eine Bindung zum Verein haben abholen. Wir laden sie regelmäßig zu Spielen und anderen Anlässen im Jahr ein. Ihre Meinung ist uns wichtig. Sie werden auch über Strategien und Entscheidungen im Verein informiert. Das sind für uns wichtige Botschafter, wichtige Gradmesser und Juroren. Und dazu zählen natürlich auch die Spieler unserer Traditionsmannschaft.
Tradition als Antrieb für die Zukunft also?
Wir brauchen Tradition und Innovation. Der VfL Bochum ist Volkssport. Nur Innovation funktioniert nicht. Funktioniert im deutschen Fußball nicht. Nur Tradition geht in der heutigen Zeit ebenfalls nicht. Wir wollen nicht rückständig oder rückwärtsgerichtet sein. Aber diese Balance zwischen Tradition und Innovation hinzubekommen, das eine zu pflegen und das andere zu suchen, das ist eine hohe Kunst. Die gelingt uns hoffentlich.
Spiegelt sich das auch in der Entscheidung für den Standort „Castroper Straße“ wider, an denen auch die VfL-Legenden, die beim NRW-Traditionsmasters mitspielen, ihre Erfolge gefeiert haben?
Ja, unbedingt. Da erübrigt sich auch jede Diskussion. Wir und die Politik zusammen spüren ja, dass 99 Prozent der Menschen dortbleiben wollen. Die emotionale Bindung zum Vonovia Ruhrstadion ist dermaßen stark. Das ist fast schon einmalig in Europa. Das Stadion mitten in der Stadt spielt eine sehr große Rolle in der Kultur und im Selbstverständnis des Klubs. Und davon können natürlich auch die Ehemaligen ganz viel erzählen.
Also dürfen sich die Zuschauer wieder auf eine starke Mannschaft beim NRW-Traditionsmasters freuen?
Der VfL Bochum hat beim NRW-Traditionsmasters oft gut ausgesehen. Und das soll auch diesmal der Fall sein. Wir werden unsere bestmögliche Mannschaft schicken. Am Schluss geht es aber vor allem darum, dass die Zuschauer ein Spektakel der Altmeister zu sehen bekommen. Die Show muss dabei stimmen. Und die werden wir liefern, egal, wer am Ende im Team steht.