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KSV Witten: Mirko Englich bleibt Identifikationsfigur
Neuanfang in der Oberliga

KSV Witten: Mirko Englich bleibt Identifikationsfigur
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Das Wunder blieb aus, der Absturz des finanziell angeschlagenen KSV Witten in die Ringer-Oberliga ist damit beschlossene Sache. „Wir haben in der vergangenen Woche noch einmal einen Aufruf gestartet, aber der blieb leider ohne Ergebnis“, konstatiert eine enttäuschte Nina Englich.

Die Bundesliga-Koordinatorin wusste aber ohnehin, dass „dies der letzte Notnagel war und wir uns im Prinzip mit den Gegebenheiten abgefunden haben“.

Was anderes bleibt dem Vorzeigeverein, der 43 Jahre lang im Oberhaus kämpfte und sieben Deutsche Meisterschaften feierte, auch nicht übrig. Doch der Neuanfang ist beschlossene Sache. „Das Wichtigste wird der direkte Aufstieg in die 2. Bundesliga sein“, weiß Englich und fügt an: „Dafür wollen wir eine starke Mannschaft auf die Beine stellen.“

Die zwar hauptsächlich aus Jugendspielern bestehen wird, aber dennoch auf die Identifikationsfigur des Vereins vertrauen kann: Mirko Englich, Silbermedaillengewinner von Peking, will seinem Heimatklub weiter unter die Arme greifen. Vater Detlef (1. Vorsitzender) und die ältere Schwester Nina nehmen das mit großer Freude zur Kenntnis. „Mirko will anpacken und setzt so natürlich das beste Zeichen für den Neuanfang“, weiß die ehemalige Weltklasse-Ringerin Nina.

Trotz des Abstiegs in die Oberliga will Mirko Englich dem KSV treu bleiben (Foto: firo).

Einzige Bedingung: Nach seiner Feuerwehr-Ausbildung in Frankfurt/Oder braucht er Gewissheit, dass er in Witten oder direktem Umkreis einen Job bekommt. „Wir sind da in guten Gesprächen mit der Stadt“, berichtet die Schwester, die außerdem die geplante Jugendarbeit ihres Bruders verkündet: „Mirko will, sobald er wieder fest in Witten ist, sein Wissen und Können im Nachwuchsbereich einbringen. So einen Spitzensportler müssen wir schließlich im Verein einbringen.“ Was die Rückkehr der Wittener in die Eliteklasse angeht, da hält sich Englich lieber noch zurück. Zunächst soll der Verein wieder auf soliden Füßen stehen.

Der Silbermedaillengewinner wird sich auch um die Jugendarbeit im Verein kümmern.

Dass die aktuelle Notlage auch mit der Finanzkrise zusammenhängt, will Englich nicht abstreiten, auch wenn der Rückzug einiger Gönner schon vor einigen Jahren begonnen hat. „Das Sportsponsoring im Ruhrgebiet zieht sich doch immer weiter zurück. Außer mit Erstliga-Fußball kann man kaum noch Geld verdienen. TuSEM Essen oder die Tischtennisspieler des BVB sind nur zwei Beispiele dafür“, betont Mirko Englich, dass der Etat für den KSV in etwa dem eines Fußballverbandsligisten entspricht. Dennoch ist das aktuell nicht zu stemmen. Dass sich der Rückzug aus der Bundesliga auch auf das Zuschauerinteresse auswirkt, glaubt die mehrfache Deutsche Meisterin aber nicht: „Wir hatten ohnehin einen Zuschauerschwund zu verzeichnen, der mit Sicherheit auch mit fehlender Identifikation durch viele ausländische Kämpfer zu tun hat.“

Das kann sich in Zukunft durch einen verstärkten Einsatz der eigenen Jugend sowie Talenten aus der Region wieder ändern. Die „Ringer-Familie“ geht die Aufgabe jedenfalls mit Optimismus an. Nina Englich: „Wir werden das schon schaukeln.“

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