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WM-Kommentar
Verzicht auf die "One Love"-Kapitänsbinde - Teilnehmer verpassen einmalige Chance

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WM-Kommentar: Verzicht auf die "One Love"-Kapitänsbinde - Teilnehmer verpassen einmalige Chance
Foto: firo
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Statt eine historische Chance zu ergreifen, kuschen die WM-Teilnehmer vor der Fifa. Ein Kommentar.

Die Fifa hat ein Machtwort gesprochen. Die „One Love“-Kapitänsbinde wird bei dieser Fußball-Weltmeisterschaft in Katar nicht getragen. Die Nationen, die sie tragen wollten, knicken vor der Strafankündigung der Fifa ein.

Statt ein Symbol für Vielfalt, Offenheit und Toleranz gibt es nun ein Symbol für Kuschen vor dem Weltverband. Jetzt kann man natürlich hingehen und Verständnis zeigen. Für die Nationen, die an der WM teilnehmen, die den größtmöglich sportlichen Erfolg erzielen wollen.

Verständnis für Spieler, die vielleicht nur eine WM in ihrem Leben spielen können. Und da soll man eine Sperre riskieren, weil man als Gruppe für etwas einstehen wollte? Und das Symbol, das für dieses Vorhaben steht, trägt eben nur der Kapitän, der quasi als Einziger rausgepickt wird und dem beim Tragen der Binde eine Gelbe Karte droht.

Nach einer zweiten ist man bei einer WM gesperrt. Man könnte auch das Halbfinale verpassen. Zwei Spiele, die die Fifa einem klauen würde, weil sie ihre Macht über alles setzt. Zwei Gelbe Karten, die die Spielführer der Mannschaften aber nie vergessen würden. Weil sie für so viel mehr stehen.


Was wäre das für ein Zeichen, im Falle des DFB-Teams von Manuel Neuer. Der, wenn man die Binde doch tragen würde, gemäß der Androhung der Fifa das letzte Vorrundenspiel gegen Costa Rica verpassen könnte. Zudem ein mögliches Halbfinale.

Sportlich bitter, keine Frage. Es kostet Neuer Länderspiele, es kostet dem DFB einen absoluten Leader. Aber es würde so viel mehr bringen. Bei einem Turnier, auf das die ganze Welt schaut. Was würden der DFB und Neuer gefeiert, weil sie der Fifa die Stirn geboten haben. Weil sie für etwas einstehen, auch wenn es einen hohen Preis kosten würde. Weil sie nicht nur ein Symbol präsentieren, wenn keine Konsequenzen drohen.

Weil sie nicht einknicken wie andere Nationen, weil sie einfach Prinzipien vertreten und das auch, wenn es Gegenwind gibt. Selbst ein Punktabzug wurde als mögliches Szenario von Medien ins Spiel gebracht.

Alle Verbände, die nun einen Rückzieher machen, haben eine historische Chance verpasst, mal anders zu sein. Es waren eh nur wenige der Teilnehmer, die diese Binde tragen wollten, was schon ein schwaches Bild abgegeben hat.

Bei den anderen Nationen musste davon ausgehen, dass alle nachgeben, wenn die Fifa Druck macht. Man hat sich nun tatsächlich für den einfachen Weg entschieden, der schwierigere hätten einen Eintrag in die Geschichtsbücher bekommen. Der leichte vermutlich nur einen Shitstorm.

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