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NRW Traditions Masters: Anderbrügge eröffnet Fußballinternat
Eurofighter als Herbergsvater

NRW Traditions Masters: Anderbrügge eröffnet Fußballinternat

"Das hat riesig Spaß gemacht.“ Ingo Anderbrügge genoss sichtlich seinen Auftritt mit der Schalker Traditionsmannschaft. Auch wenn sportlich nicht alles nach Wunsch lief. Denn es schien, als fehle dem Mann mit der linken Klebe ein wenig Geläuf für seine wirkungsvollste „Waffe”.

Die Schussversuche des Eurofighters blieben in der dichtbeinigen Abwehr der Gegner in dem engen Hallenfeld zumeist im Anlauf stecken. Doch das störte Anderbrügge nicht wirklich. „Das sah nur so aus. Ich spiele genauso gerne in der Halle, wie auf dem Rasen. Fußball ist nicht schwierig. Schwierig war nur die Fitness”, japste Anderbrügge bereits nach wenigen Minuten Einsatzzeit nach Luft. Seine einfache Begründung: “Ich habe fünf Kilo zuviel auf den Rippen”.

Seit seiner Rückkehr aus Bayern tritt der gebürtige Dattelner wieder öfter für das Schalker Traditionsteam vor die Kugel. Im März 2008 wurde Anderbrügge nach neunmonatiger Tätigkeit bei Wacker Burghausen als Trainer der Regionalligamannschaft entlassen. Da war seine bislang letzte Station als Coach. Seitdem wartet Anderbrügge auf einen neuen Job auf dem Karussell. “Es gab einige lose Anfragen. Aber nichts Konkretes”, bestätigt der UEFA-Cup-Sieger von 1997. Und fährt deshalb zweigleisig.

Denn am 1. März eröffnet Anderbrügge in Marl das Deutsche Fußballinternat. Den Namen hat sich der ehemalige Schalker Profi rechtlich schützen lassen. In den letzten Monaten hat er seine Fußballschule deshalb komplett umgestaltet. “Wir sind das erste Fußballinternat Deutschlands, das nicht einem Verein angeschlossen ist”, verdeutlicht er seine revolutionäre Idee.

“Wir verfolgen einen dreigliedrigen gesamtgesellschaftlichen Ansatz”, erklärt Anderbrügge. Zum einen gehe es natürlich um eine sportliche Individualförderung von Talenten, zum anderen aber auch “um ein solides schulisches Fundament unter optimalen äußeren Bedingungen für die Kinder und die Stärkung des Selbstbewusstseins und der Persönlichkeitsbildung”.

Um das zu erreichen hat Anderbrügge mit allen weiterführenden Schulen in Marl eine Kooperation abgeschlossen. “Wir bieten den Jugendlichen, unabhängig welchem Verein sie angehören, in einer Art Ganztagsschule jeden Tag Fußball”, freut sich Anderbrügge auf die Umsetzung des Konzeptes. “Das sollte mich die nächsten zwei Jahre in der Einführungsphase schon voll beschäftigen”, habe er deshalb “keine Not, jede Woche in irgendwelchen VIP-Räumen rumzuhängen” und sich “anzubiedern”. Mittelfristig strebe er jedoch schon die Rückkehr ins Trainergeschäft an. “Und manchmal geht das ja auch schneller, als man denkt”, würde er sich deshalb jedes Angebot “zunächst auch anhören“. Nur ob er es annimmt, das entscheidet der angehende Herbergsvater selbst.

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