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Futsal: Ärger über den DFB
Kick it like Messi

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Halle: Reviervereine verärgert über Futsal-Reform
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Der Hallenfußball in Deutschland steht vor einer Zäsur. Spätestens im Jahr 2016 will der DFB das internationale Futsal-Modell einführen - sehr zum Ärger der Vereine.

Seit rund einem Monat rollt in den Hallen des Reviers wieder der Ball. Vor den Augen zahlreicher Zuschauer kämpfen die Amateurkicker auf dem Parkett um die Stadtmeisterschaft. Ab dem kommenden Jahr wird es die Titeljagd in ihrer bekannten Form nicht mehr geben.

Denn der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hat sich auf die Fahne geschrieben, den Hallenfußball bundesweit zu reformieren. Der klassische Budenzauber, wie ihn die Fans in den letzten Jahren kennen und lieben gelernt haben, wird nicht mehr geduldet. Nun soll die vom Weltverband FIFA anerkannte Variante Futsal zum Tragen kommen.


Für die Amateurkicker bedeutet die Reform, dass künftig ohne Banden, Grätschen und auf Handballtore gespielt wird. Pro Spiel werden zwei Schiedsrichter benötigt. Das Spieltempo soll deutlich erhöht werden. Nachdem der Ball ins Seitenaus gegangen ist, wird er im Futsal eingekickt statt eingerollt. Die Spielfortsetzung muss vier Sekunden nach einer Unterbrechung erfolgen (Vier-Sekunden-Regel). Zudem kommt ein kleinerer Ball zum Einsatz, der durch eine dickere Schaumstoffschicht gepolstert ist.

„Es gibt viele Vorzüge, die für Futsal sprechen“

In erster Linie sollen dadurch die technischen Fähigkeiten der Spieler verbessert werden. Denn schließlich hätten auch Superstars wie Messi oder Neymar in jungen Jahren vom Futsal profitiert, heißt es in zahlreichen Werbetexten der FIFA und des DFB. Doch in den Hallen des Reviers wurden bis dato weder Messi noch Neymar gesichtet. Die Stadtmeisterschaften, so argumentieren die Kritiker der angestrebten Futsal-Revolution, lebten bis dato von ihrem einzigartigen Flair – von rassigen Zweikämpfen, Toren in Unterzahl, Überraschungen und natürlich den rappelvollen Hallen.

In Bochum und in Hagen wurde das Futsal-Projekt in diesem Jahr bereits durchgeführt. Für alle anderen Städte ist Futsal spätestens ab 2016 Pflicht. Dass die erzwungene Umstellung zuletzt bundesweit auf starken Widerstand von Seiten der Vereine gestoßen ist, ist auch Peter Frymuth bewusst. Zahlreiche Klubs aus Oberhausen, Essen, Dortmund oder Gelsenkirchen haben angekündigt, unter den neuen Regeln künftig nicht mehr antreten zu wollen. Der DFB-Vizepräsident und Vorsitzende des Fußballverbandes Niederrhein rechtfertigte gegenüber der WAZ die Durchsetzung der Futsal-Reform. „Es gibt viele Vorzüge, die für Futsal sprechen. Nach Wahrnehmung der Vereine ist es sicher eine große Veränderung. Allerdings ist Deutschland hallenfußballtechnisch gesehen eine Insel. Wir spielen unseren Hallenfußball aus Tradition, während der Rest der Welt längst nach Futsal-Regeln spielt. Warum können wir diesen Wandel nicht positiv begleiten?“

Lesen Sie auf Seite 2:

Pro & Contra: Ist Futsal der schönere Hallenfußball?

Seite 12
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