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MSV: Elfer-Drama und tragische Helden
„Wechselbad der Gefühle“

MSV: Elfer-Drama und tragische Helden
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Eine große politische Talk-Show feierte in diesen Tagen die 200. Sendung und eröffnete mit der Frage „Braucht Deutschland Bayern?“ Die Duisburger werden die Frage ganz klar mit „Nein“ beantworten. Innerhalb von einer Woche setzte es gleich zwei Niederlagen der „Zebras“ in der bajuwarischen Hauptstadt gegen 1860 München.

Erst die 0:2-Pleite in der Liga und nun das bittere 4:5 nach Elfmeterschießen in der zweiten Runde des DFB-Pokals. Damit schaffte der MSV auch im dritten Cup-Anlauf keinen Sieg in der Bayern-Metropole und muss sich mit 227.133 Euro Einnahmen begnügen.


„Es war noch nie so einfach die dritte Runde zu erreichen. Dort hätte sich unser Gewinn verdoppelt“, knirscht Sport-Chef Bruno Hübner mit den Zähnen, „dazu war es noch nie so leicht gegen einen schwachen Gegner wie 1860 weiterzukommen. Eigentlich wollten wir die Scharte aus der Liga auswetzen und siegen. Aber leider konnten wir unsere Torchancen nicht nutzen und sind dann mehr als unglücklich im Elfmeterschießen ausgeschieden.“

Dabei hatten die Duisburger gut begonnen, dominierten die Partie in den ersten 45 Minuten. Allerdings ohne nennenswert gefährlich vor dem 1860-Gehäuse aufzutauchen. „Wir hatten unsere Möglichkeiten, aber die müssen wir dann auch nutzen“, analysierte Kapitän Ivica Grlic. Er schob nach: „Die Münchner hatten dann in Hälfte zwei eine Möglichkeit. Wir erzielen zwei Abseitstreffer, die ganz eng waren. Aber das müssen wir uns vorwerfen: Wir waren insgesamt nicht zwingend genug. Nicht nur im Abschluss, sondern es fehlte auch die letzte Konsequenz in den Pässen und im Spiel nach vorne. Defensiv hat das schon seht gut ausgesehen, auch wenn 1860 nicht allzu oft drückte.“

Die Hausherren enttäuschten auf der ganzen Linie. „Wir waren in den letzten Minuten stehend K.o., ich persönlich war richtig tot“, entgegnete der „Sechser“ im „Löwen“-Trikot Matthieu Beda. Duisburg konnte daraus nicht wirklich Kapital schlagen. Und so ging es in die Verlängerung. „Da ist dann gar nicht mehr passiert und die Partie ist total abgeflacht“, legte Grlic nach. Für 1860 die Rettung ins Glücksspiel Elfmeterschießen.

Die „Löwen“ zeigten Krallen und verwandelten die ersten vier sicher. Auf MSV-Seite hatte nur Cedrick Makiadi verschossen. Sein Ball strich knapp über das Gehäuse. Olcay Sahan versenkte dann noch ganz cool, um nach dem entscheidenden Treffer von Daniel Bierofka enttäuscht auf den Boden zu sinken. Wohl auch, weil Marcel Herzog noch mit den Fingern dran war und der Ball ins Tor trudelte. „Das passte zum Match. Das ist echt blöd gelaufen“, analysierte Herzog. Somit avancierte er zusammen mit Makiadi zum tragischen Helden der Partie. „Ein echtes Wechselbad der Gefühle, durch das man innerhalb einer Woche gegangen ist. Mit tut es echt Leid für die Mannschaft“, ließ Makiadi den Kopf hängen.

Aber von seinen Kollegen machte ihm keiner einen Vorwurf. Schluss-Satz von Hübner: „Ein Erfolg an der Isar wäre für die Euphorie natürlich besser gewesen, aber diese Niederlage wird uns nicht zurückwerfen. Jetzt gilt die volle Konzentration Nürnberg und Freiburg.“

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