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"Neue Dimension"
Abraham-Attacke gegen Streich: Das sagen die RL-West-Trainer

Foto: dpa
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Fußball-Deutschland spricht nach dem Sonntagsspiel zwischen dem SC Freiburg und Eintracht Frankfurt (1:0) über die Bodycheck-Attacke von Eintracht-Kapitän David Abraham gegen Freiburg-Trainer Christian Streich. 

Wir haben uns mal bei einigen Trainern in der Regionalliga West umgehört, wie sie [article=455252]diese Szene zwischen Abraham und Streich[/article] empfunden haben und was sie darüber denken.

Ismail Atalan, Trainer der Sportfreunde Lotte: "Ich glaube, dass hier Grenzen überschritten wurden. Hier muss man rigoros durchgreifen. Dass ein Spieler einen Cheftrainer an der Seitenlinie so angeht, muss einmalig bleiben. Das darf nie wieder passieren. Sonst bricht im Fußball das Chaos auf dem Platz aus."

Stefan Janßen, Trainer des VfB Homberg: "Klar ist, dass der Spieler überreagiert hat. Er hat sich aber entschuldigt und Trainer Christian Streich hat die Entschuldigung angenommen. Damit sollte es auch gut sein. Ich würde jetzt da kein großes Fass aufmachen."

Alexander Voigt, Trainer des Wuppertaler SV: "Das war schon heftig. Ich finde, dass da eine neue Dimension erreicht wurde. Natürlich sind Abraham da die Sicherungen durchgebrannt und das aus der Emotion heraus. Aber man kann das eigentlich nicht entschuldigen. Er ist Kapitän und Vorbild. Ich erwarte da schon eine drastische Strafe. Ich war ja auch damals auf dem Rasen als Kölner-Profi, als es das Theater mit Albert Streit und Norbert Meier gab. Das war aber wirklich Theater und filmreif. Das, was Abraham gemacht hat, war kein Schauspiel oder so etwas, sondern einfach brutal und gehört nicht auf den Fußballplatz!"

Thorsten Nehrbauer, Trainer des Bonner SC: "Natürlich hat David Abraham einen Fehler begangen. Das weiß er auch. Ich bin mir aber sicher, dass das nicht geplant gewesen ist. Das war einfach eine Kurzschlussreaktion aus den Emotionen heraus. Wir sollten das Ganze nicht zu hoch hängen. Er wird seine gerechte Strafe bekommen, diese absitzen und gut ist."

Mike Terranova, Trainer von Rot-Weiß Oberhausen: "Ich habe mir die Szene mehrmals angeschaut und versuche den Spieler ein wenig zu verstehen. Denn es hätte mir als Spieler damals auch widerfahren können. Da bin ich ehrlich. Es ist die Nachspielzeit, du liegst zurück, die Emotionen sind groß, der Adrenalin-Pegel ist hoch und dann willst du den Ball schnell holen und der gegnerische Trainer geht zur Seite, obwohl er den ball ganz leicht fangen und übergeben kann. Da kann man schon verrückt werden. Wir sind alle Sportler, da sollte man solch einen Ball fangen, das Leder übergeben und gut ist. Es war wohl eine Trotzreaktion von Abraham, weil Streich den Ball nicht gefangen hat. Klar ist aber auch, dass - auch wenn es verdammt schwer ist - er muss sich in dieser Situation kontrollieren. Die Aktion kann man nicht gutheißen. Er wird sicherlich eine saftige Strafe bekommen. Und das zurecht."

Thomas Stratos, Trainer von Fortuna Köln: "Kurz vorweg: Fußball wird von Emotionen geleitet und das ist auch gut so. Ich habe mir auch schon böse Dinge mit Spielern gegnerischer Mannschaften an den Kopf geworfen. Aber das war nach dem Spiel auch vergessen. Da gibt man sich die Hand und gut ist. Dass ein Spieler einen Trainer jedoch körperlich angreift, ist definitiv zu viel des Guten. Das hat auch etwas mit Respekt zu tun. Es kann nicht sein, dass Abraham sich zu so etwas verleiten lässt. Ganz egal, ob er provoziert wurde oder nicht. Und mal ganz ehrlich: Ich hätte den Ball auch nicht gefangen und einfach so übergeben. Es läuft die Nachspielzeit und es steht 1:0 für meine Mannschaft, da ist es nicht mein Job den Ball, der ins Aus fliegt aufzunehmen und dem Gegner zu übergeben."

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