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Auch Dietrich tot
Eishockey-Welt unter Schock

Flugzeugabsturz: Eishockey-Welt unter Schock - Sorge um Robert Dietrich
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Die Eishockey-Welt steht unter Schock, in Deutschland herrscht tiefe Trauer um Robert Dietrich. Der Nationalspieler starb bei einem Flugzeugabsturz in Russland.

An Bord der Chartermaschine, die nördlich von Moskau abstürzte, befanden sich noch 44 weitere Spieler, Trainer und Betreuer des russischen Ex-Meisters Lokomotive Jaroslawl, zu dem Dietrich im Juni gewechselt war.

Dem russischen Zivilschutzministerium zufolge starben 43 Menschen, zwei Personen sollen den Absturz der Chartermaschine überlebt haben: der Spieler Alexander Galimow und ein Bordingenieur.

Das Auswärtige Amt wollte den Tod Dietrichs noch nicht offiziell bestätigen und verweist auf eine intensive Prüfung der vorliegenden Fakten. "Das Auswärtige Amt und die Deutsche Botschaft arbeiten mit Hochdruck daran, die Angaben zu bestätigen, dass ein Deutscher unter den Toten ist", sagte eine Sprecherin auf Anfrage.

"Das ist eine absolute Tragödie"

Hoffnung besteht allerdings nicht mehr. "Das ist eine absolute Tragödie, ein schwerer Schlag für seine Familie, seine Freundin und auch für den Deutschen Eishockey-Bund", sagte DEB-Sportdirektor Franz Reindl dem SID. "Das trifft uns unvorbereitet und mit ganzer Härte. Robert war ein ausgezeichneter und ganz feinfühliger Profi. Bitter ist das vor allem für die Familie. Sie hat immer alles für ihn getan, hat in Kaufbeuren immer an der Bande gestanden."

"Schwärzester Tag in der Geschichte unseres Sports"

DEB-Präsident Uwe Harnos war ebenfalls schockiert. "Da verschwindet ein komplettes Team von der Bildfläche. Uns geht das persönliche Schicksal von Robert natürlich näher, auch wenn wir in Gedanken bei allen Opfern sind", sagte er. René Fasel, Präsident des Weltverbandes IIHF, sprach vom "schwärzesten Tag in der Geschichte unseres Sports".

Die Maschine vom Typ Yak-42 der Charterflug-Gesellschaft Yak Air Service war laut Angaben der russischen Nachrichten-Agentur Ria Nowosti um 16 Uhr Ortszeit (14.00 Uhr MESZ) kurz nach dem Start von Jaroslawls Flughafen Tunoschna abgestürzt und in Flammen aufgegangen. "Leichenteile der Passagiere sind in der Wolga gefunden worden, in die Teile des Flugzeugrumpfes gestürzt sind", zitiert die Agentur einen Polizeisprecher.

Robert Dietrich ist gebürtiger Kasache, er absolvierte bei der Weltmeisterschaft 2010 in Deutschland neun Spiele für die Gastgeber. In der Deutschen Eishockey Liga (DEL) spielte er für die Straubing Tigers, die Düsseldorfer EG und Adler Mannheim, wo er im Sommer seinen bis 2013 gültigen Vertrag auflöste, um für Jaroslawl in der Eliteklasse Kontinental Hockey League (KHL) zu spielen.

Dietrich hatte die Jugendabteilungen bei seinem Heimatverein ESV Kaufbeuren durchlaufen, bevor er 2002 zu den Junioren der Adler Mannheim wechselte. Über die Stationen EC Peiting, ETC Crimmitschau und Straubing Tigers landete er 2006 bei der Düsseldorfer EG, bei der ihm der Durchbruch in der DEL gelang. Er zeigte derart beeindruckende Leistungen, dass auch die Scouts aus der nordamerikanischen Profiliga NHL auf ihn aufmerksam wurden.

2008 wechselte Dietrich zu den Nashville Predators, schaffte dort aber nicht den Sprung in die erste Mannschaft. Im Sommer 2010 kehrte er nach Deutschland zurück und wurde Leistungsträger in Mannheim. In 48 Spielen sammelte der Verteidiger 20 Punkte (3 Tore, 17 Vorlagen). Nach einem gescheiterten Nordamerika-Engagement war das Russland-Abenteuer sein zweiter Versuch, international Fuß zu fassen.

An Bord der Chartermaschine haben sich 37 Passagiere und acht Crew-Mitglieder befunden. Das Team war auf dem Weg zum Eröffnungsspiel der KHL ins weißrussische Minsk. Der angeblich gerettete Spieler Galimow soll unter anderem schwere Verbrennungen erlitten haben und bereits operiert worden sein. Zum Team gehören auch Pavol Demitra (Slowakei), dreimaliger NHL-Allstar, Schwedens Olympiasieger Stevan Liv und der tschechische Weltmeister von 2010, Karel Rachunek.

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