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Behindertensport: Vom DBS ins Fürstentum
Ex-Nationaltrainer Schacht ist zurück im Profifußball

Dietmar Schacht: Vom DBS ins Fürstentum

Er war ehrgeizig und eckte an. Dietmar Schacht, Nationaltrainer der Fußballnationalmannschaft für Menschen mit geistiger Behinderung, machte aus seinen Ambitionen nie einen Hehl. Nun hat der Ex-Profi einen Job gefunden. Der Duisburger kehrt erneut zu seinem ehemaligen Chef Pierre Litbarski an die Seitenlinie zurück, stellte sich vorher aber noch den Fragen von RevierSport.

Dietmar Schacht, eher unbemerkt von der Öffentlichkeit haben Sie ein neues berufliches Zuhause gefunden – wie geht es Ihnen beim FC Vaduz im Fürstentum Liechtenstein?

Mir geht es blendend. Am 7. Januar 2009 habe ich die Stelle des Assistenztrainers beim FC Vaduz angetreten und werde zum Rückrundenstart das Team an der Seite von Pierre Littbarski in der 1. Schweizer Fußball-Liga betreuen.

Wie kam der Kontakt zustande?

Litti hatte sich bei mir Ende letzten Jahres gemeldet und mich gefragt, ob ich mir vorstellen könnte, wieder mit ihm zusammen zu arbeiten. Unser Kontakt war ja nach der gemeinsamen Trainertätigkeit beim MSV Duisburg nie abgerissen. Das Angebot war sehr reizvoll, so dass ich nicht lange überlegen musste, den Wechsel in die Alpen zu vollziehen.

Sie haben ja nie einen Hehl daraus gemacht, dass der Nationaltrainer-Job beim DBS nur eine Etappe auf dem Weg zurück in den Profifußball ist. Entspricht die neue Aufgabe Ihren Vorstellungen?

In jedem Fall. Es ist eine Riesenmöglichkeit wieder im Profifußball aktiv zu sein und das war immer mein Ziel. Neben der Tätigkeit als Co-Trainer ist mein Hauptaufgabengebiet die Talentsuche im Sinne eines Scouts auf europäischer Ebene. Damit bin ich nicht nur zufrieden, sondern wirklich glücklich. Wie ging die Abnabelung vom Deutschen Behindertensport-Verband von statten?

Es ging nun natürlich alles sehr schnell. Die Mannschaft Knall auf Fall zu verlassen, schmerzt schon ein wenig, denn ich wollte im Hinblick auf die WM 2010 in Südafrika etwas aufbauen. Für diese Arbeit wurde mir von DBS-Vize Ludger Elling und dem Fußball-Referenten Ralf Kuckuck herzlich gedankt. Beide hatten stets Verständnis für meinen Stil, haben mich immer unterstützt und mir in vielen Dingen den Rücken frei gehalten. Dafür gebührt ihnen mein Dank. Mit weiteren Personen oder Funktionären hatte ich beim DBS nie Berührungspunkte.

Haben Sie etwas darüber erfahren, wie es mit dem DBS-Team weitergeht?

Darüber habe ich keine Kenntnis. Ich hoffe, dass der restliche Trainerstab zusammenbleibt und die Arbeit in meinem Sinne weiterführt.

Konnten Sie sich vom Team verabschieden und wie haben die Spieler reagiert?

Das war aufgrund der Kürze der Zeit noch nicht möglich. Es soll noch eine offizielle Verabschiedung des DBS im Rahmen des nächsten Nationalmannschaftslehrgangs geben und da habe ich dann die Möglichkeit, allen meine Entscheidung persönlich zu schildern und vor allem alle noch einmal zu sehen, um mich zu verabschieden

Die Schweizer Superliga ist auch im Profifußball ein ganz anderes Pflaster. Was sind Ihre Ziele und die vom FC Vaduz?

Wir haben in der Winterpause ein paar neue Spieler geholt und setzen nun alles daran, die Klasse zu halten. Das hat absolute Priorität, wenn man den Leistungsstand des Teams in Relation zur übrigen Liga setzt. Bis zum Rückrundenstart am 7. Februar haben wir nun noch Zeit, die Mannschaft optimal einzustellen. Nächste Woche geht es ins Wintertrainingslager in die Türkei. Dies ist auch für mich eine gute Möglichkeit das Team und die Rahmenbedingungen kennen zu lernen, um dann ab Februar im Ligaalltag Vollgas zu geben. Ich freue mich sehr auf die zukünftigen Herausforderungen an der Seite von Litti.

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