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DBBL Top4: USC Freiburg-Trainer Janson bricht Lanze für den Frauensport
„Zolle allen Beteiligten großen Respekt“

DBBL Top4: USC Freiburg-Trainer Janson bricht Lanze für den Frauensport
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Die Eisvögel aus Freiburg starten in Oberhausen zum zweiten Mal in Serie bei der Pokalendrunde. Im vergangenen Jahr mussten sich die Mädels um Coach Harald Janson im Halbfinale zwar Wasserburg geschlagen geben (70:77), im kleinen Finale wurde mit einem deutlichen 75:49 gegen Halle aber der dritte Platz errungen. Am vergangenen Wochenende machte der USC außerdem den Klassenerhalt perfekt.

Trainer Janson erzählt im Interview, was er von der diesjährigen Auflage des Top 4 erwartet und warum er leidenschaftlicher Befürworter des Damen-Basketballs ist.

Herr Janson, im letzten Jahr hat Gastgeber und Pokalsieger Saarlouis eine tolle Veranstaltung hingelegt, oder?

Das war wirklich ein fantastisches Event, das die Organisatoren mit viel Herzblut und Eigenmotivation auf die Beine gestellt haben. Die Fans haben für eine tolle Atmosphäre gesorgt und es hat sich gelohnt dabei zu sein. Ich hoffe, dass wir in Oberhausen ein genauso schönes Endturnier erleben werden. Aber ich bin sicher, dass die New Baskets mit ihrer großen Jugendabteilung ein würdiges Finale organisieren werden.

Auch bei den Eisvögeln steht die Nachwuchsarbeit im Vordergrund.

Unsere Philosophie ist es, jungen und talentierten Spielerinnen aus Deutschland eine Chance zu geben. Auch als wir im vergangenen Winter im Abstiegskampf die Möglichkeit gehabt hätten, uns mit Ausländerinnen zu verstärken, haben wir uns bewusst dagegen entschieden. Dabei sind wir in dieser Saison zum ersten Mal, auch durch großes Verletzungspech auf der Aufbauposition, in den Keller gerutscht. Aber das nehmen wir für unsere Ideale in Kauf.

Auch in Oberhausen wird dieser Weg beschritten. Ein Vorreitermodell für die Ligakonkurrenten?

Nein, ich zeige nicht mit dem Finger auf die Klubs, die es anders machen, sondern ziehe den Hut vor deren Leistungen. Schließlich sind Duelle gegen Teams mit A-Nationalspielerinnen oder starke US-Amerikanerinnen doch auch sehr reizvoll und wichtig für die ganze Liga. Aber leider ist das Streben nach internationalen Vergleichen in letzter Zeit häufig in der Sackgasse geendet, Wuppertal ist da ein trauriges Beispiel. Und auch bei anderen Vereinen endete die Aufrüstung mit Stars in der Insolvenz.

1997 haben Sie den USC als Headcoach in der Regionalliga übernommen, drei Jahre später gelang der Aufstieg in die Erste Liga. Jetzt sind Sie in einer Doppelrolle tätig.

Momentan bin ich sowohl Headcoach als Sportlicher Leiter. Zwar laufen die Planungen für die neue Saison erst an, aber es wäre schön, wenn wir durch eine hauptamtliche Trainerstelle noch mehr Qualität sicherstellen könnten.

Neben der Vereinsarbeit sind Sie als Dozent an der Universität Freiburg für Basketball, Volleyball und Sportpädagogik zuständig.

Ich war zuvor zehn Jahre im Schuldienst tätig. Jetzt bilde ich zukünftige Lehrer aus, wobei mein Schwerpunkt eindeutig beim Basketball liegt.

Betreiben Sie doch mal Werbung in eigener Sache: Warum sollten sich die Fans das Top 4 nicht entgehen lassen?

Ich denke, dass der Damen-Basketball in Deutschland einen ganz eigenen Charme besitzt. Der entsteht daraus, dass alle Aktiven ihre Motivation aus dem Sport selbst herausziehen. Die Spielerinnen werden durch Basketball nicht reich, aber ich zolle allen Beteiligten, auch den ehrenamtlichen Helfern, großen Respekt.

Von vielen wird der Männersport als spektakulärer empfunden.

Das ist ein Trugschluss. Ich bin mir sicher, dass alle 700 bis 1000 Zuschauer bei uns in der Uni-Halle besser unterhalten werden, als beim TV-Abend auf der Couch. Ich möchte wirklich mal die Fahne für den spannenden Frauensport hochhalten.

Gibt es in Ihrem Team einen Star oder lebt die Truppe von Kollektiv?

Ich möchte niemanden herausheben. Die Entwicklung von einer Spielerin wie Franziska Höre ist für mich als Trainer genauso wichtig wie die Punkte von einer Top-Scorerin wie Mirna Paunovic.

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