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Leichtathletik: Fitschen jagt Olympianorm
"Nicht sofort losprügeln"

Leichtathletik: Fitschen jagt Olympianorm
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Der Europameister ist heiß: Jan Fitschen vom TV Wattenscheid 01 freut sich auf sein erstes Rennen in der Sommersaison. Nach zwei Monaten Training in den USA, anfangs in Flagstaff (Arizona), geht er am heutigen Sonntag beim Meeting in Stanford (Kalifornien) an den Start.

"Ich habe richtig Bock, und das ist ein gutes Zeichen. Der Wettkampf kann kommen", fiebert Fitschen dem ersten Angriff auf die Olympianorm über 10.000 Meter entgegen. Sein Zusatz: "In den letzten Tagen habe ich hier weiter mein Training durchgezogen. Es gab kein Sightseeing mehr, der Fokus lag allein auf dem Wettkampf. Mehr als diese Vorbereitung der letzten Wochen ist eigentlich nicht möglich. Ich denke, dass ich mein Ziel erreichen kann, die Form ist sehr gut. Aber natürlich muss alles mitspielen."

Nun muss man noch einmal darauf hinweisen, dass die Norm des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) bei 27:50,00 Minuten liegt. "Total brutal, knallhart", sagt Fitschen. Und die Statistik gibt ihm Recht. "In den vergangenen drei Jahren haben insgesamt nur drei Europäer diese Zeit geknackt", sagt Trainer Tono Kirschbaum. Im letzten Jahr etwa blieb lediglich der Ire Alistair Cragg unter dieser Marke. Am 29. April 2007 gelang ihm das Kunststück - übrigens ausgerechnet in Stanford!

"Im Vergleich der Normen haben die 10.000 Meter-Läufer eine der schwierigsten Aufgaben, vergleichbar mit den 8,20 Metern, die die Weitspringer erbringen müssen", meint Kirschbaum. Der Wattenscheider Chefcoach traut es dem Europameister von Göteborg aber zu: "Er hat ein Pfund drauf, hat von den Umfängen und Intensitäten sehr gut trainiert. Er ist insgesamt gut durchs Frühjahr gekommen, jetzt muss er den richtigen Tag, das richtige Rennen erwischen." Fitschen hofft auf einen relativ gleichmäßigen Verlauf: "Wäre gut, wenn die nicht sofort losprügeln. Lieber etwas ruhiger angehen und am Ende dann anziehen."

Die persönliche Bestzeit des Wattenscheiders liegt bei 28:10,94 Minuten, gelaufen bei seinem Überraschungssieg im Jahr 2006. Will er die Norm, muss er die Bestmarke um mehr als 20 Sekunden verbessern. So hart die Nuss ist, für Fitschens Trainer ist es keine unlösbare Aufgabe. "Er hätte schon in Göteborg unter 28 Minuten laufen können. Man muss ja gucken, wie das Rennen lief", erinnert der Coach an die vielen Tempowechsel im Ullevi-Stadion, "ich hoffe einfach, dass sich eine Gruppe bildet, in der er auf 27:50,00 Minuten laufen kann."

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