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Frauenachter vor der WM
Mit fünf Neuen auf Platz fünf

Dortmund: Der Frauenachter plant die Olympia-Quali
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Momentan quälen sie sich wöchentlich 250 km auf dem Dortmund-Ems-Kanal. Aus gutem Grund, denn das Team Frauenachter will in Kürze das London-Ticket lösen.

Nach der enttäuschenden WM 2010 stand fest, dass einiges anders gemacht werden musste. Der Frauenachter des Deutsche Ruderverbands hatte bei der WM in Neuseeland nur den 7. Platz erreicht. Zu wenig für eine Sportart, in der von jeder Bootsklasse erwartet wird, dass sie um die Medaillen mitfährt. Die Folge: Im Verband kamen Stimmen auf, die dem Frauenachter gar die WM-Tauglichkeit absprachen.

2011 soll alles besser werden, auch und gerade wegen der Kritik „von oben“, mit neuen Ideen und neuem Personal. Nur drei Ruderinnen aus dem Vorjahr sind dabei, unter den fünf Newcomerinnen sind gleich zwei aus dem Revier: Auf Position 7 am Co-Schlag: Die Herdeckerin Nadine Schmutzler. Sie ist mit 27 Jahren die älteste im Boot und blickt auf die Erfahrung von Olympischen Spielen und fünf WM-Teilnahmen zurück. Die zweitjüngste sitzt direkt hinter ihr: Ronja Schütte aus Essen, die mit 21 Jahren ihre erste WM bestreiten wird und schon jetzt bekennt: „Ich bin total nervös, aber das bin ich immer.“

Ihre Mitstreiterinnen haben aus allen Teilen Deutschlands den Weg in das Ruderleistungszentrum nach Dortmund gefunden. Sie stammen aus Dresden, Heilbronn, Rostock, Hannover, Hanau oder Kappeln. „Und anders als früher kommen wir nicht nur zu den Trainingslagern zusammen“, erklärt Schmutzler, „sondern es war die Idee des Teams, dass alle nach Dortmund ziehen. Das Zusammenrudern ist dadurch deutlich besser geworden.“

Rund 25 Stunden pro Woche investiert das Team gerade, um ab dem 28. August bei der WM auf einem Bergsee im slowenischen Bled, „auf der nach Luzern zweitschönsten Strecke der Welt, mit Insel und einem Schloss drauf im türkisen Wasser“, wie Schütte erklärt, das angestrebte Ziel zu erreichen: Platz 5, der zugleich die Qualifikation für London 2012 bedeuten würde. „USA, Kanada, Niederlande sind vor uns“, weiß Schmutzer, „aber Rumänien oder England – einen davon werden wir schlagen müssen.“ Beim letzten Vergleich im schweizerischen Luzern war das deutsche Team mit Rang 6 schon nah dran, nachdem die im Vorjahr noch besser platzierten Chinesinnen abgehängt wurden.

Am kommenden Sonntag wird die Achter-Truppe in Dortmund ihr 96 Kilo schweres und 38.000 Eures teures Sportgerät einpacken und ein dreiwöchiges Trainingslager im schleswig-holsteinischen Ratzeburg zu beziehen, wo die Ruderinnen „vier hübsche Seen und wenig Ablenkung“ erwartet. „Positiv denken, positiv handeln“, gibt da Trainer Christian Viedt (42) als Motto aus. „Und mit den bisherigen Trainingsleistungen bin ich sehr zufrieden.“ Und wie lautet seine Prognose? „Den fünften Platz werden wir schaffen!“

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