Bis zum Sommer, da nahm er das Angebot des Stadt- und mittlerweile Ligarivalen an. „Ich wollte mal etwas anderes sehen“, erklärt der Torwart seinen Wechsel zum ASC. Schon im Februar, als noch längst nicht klar war, ob Wickede den Sprung in die Westfalenliga packt, entschied sich der heute 21-Jährige.
Am Sonntag muss er erstmals in einem Pflichtspiel gegen seine „alte Liebe“ wieder ran – der Draht ins Pappelstadion ist aber noch ganz gut. „Natürlich habe ich noch mit den alten Kollegen Kontakt“, berichtet Broda, der am 10. Spieltag, als der ASC schon am Samstag antrat, die Gelegenheit nutzte und sich die Partie der Westfalia gegen Langscheid ansah.
Nach dem 0:5 gegen Wattenscheid ging's bergauf
Der Fokus ist aber natürlich längst auf die Aufgaben mit den 09ern gerichtet: „Wir haben die Erwartungen bisher übertroffen“, freut sich der Keeper über eine bisher rundum gelungenen Saison, in der ja nicht zuletzt der erste Kreispokalsieg des Vereins zu feiern war. Auch mit der persönlichen Bilanz ist Broda zufrieden. „Nur am Anfang der Saison, vor allem gegen Wattenscheid, lief es noch nicht optimal“, erinnert sich der Youngster an die 0:5-Klatsche im ersten Heimspiel.
Mannschaft und vor allem Defensive erholten sich aber gut von dieser Lehrstunde. Dass eine Viererkette und der Schlussmann als kompletter Verbund zu sehen sind, weiß indes auch Broda – und mit den neuen Vorderleuten hat er sich nun allmählich eingespielt: „Die Abstimmung wird mit jedem Spiel besser.“
Bei Annika in festen und guten Händen
Sein Trainer Mark Elbracht lobt seine Nummer Eins zwar in hohen, aber nicht in höchsten Tönen: „Jans Talent ist eigentlich nicht zu beschreiben. Er ist schnell unten und schnell wieder oben. Er hat eine tolle Reaktion, ist im Training fleißig und hat Gardemaß. Von den Voraussetzungen her kann er noch viel erreichen – wenn er weiter an sich arbeitet.“ Zum Beispiel in Sachen Ansprache – als lautstarker Dirigent tritt der gelernte Industriekaufmann eher nicht in Erscheinung. „Das ist nicht meine Stärke. Ich bin einfach ein ruhiger Typ“, gibt der Deutsch-Tscheche zu. Aber: „Vielleicht kommt das ja noch mit dem Alter und der Erfahrung.“
In Sachen Karriereplanung ist Broda dann auch gar nicht so zurückhaltend: „Westfalenliga ist schon richtig super. Aber wenn‘s noch höher geht, wäre es auch cool. Die Regionalliga würde ich mir schon irgendwann zutrauen.“ Solche Höhenflüge sind allerdings auch nur von kurzer Dauer. Seit zwei Jahren ist er bei Freundin Annika in festen Händen und die Krankenschwester holt ihn zurück auf den Teppich, wenn es denn sein muss. „Mit ihr habe ich einen tollen Fang gemacht“, strahlt Broda – und so gehört sich das für einen "Schnapper" ja schließlich auch!