Ein turbulenteres Spiel hätte sich Preußen Münster-Keeper Tom Müller für sein Debüt in der Regionalliga West wohl kaum aussuchen können. Bei Rot-Weiß Oberhausen mussten die Adlerträger nach einem verrückten Spielverlauf eine bittere 2:3-Niederlage verdauen.
Aufgrund eines Magen-Darm-Problems fiel Stammkeeper Maximilian Schulze Niehues für das Topspiel kurzfristig aus. Dass sein Vertreter Müller, der im vergangenen Sommer vom FC Carl Zeiss Jena ins Münsterland wechselte, ausgerechnet in so einem brisanten Duell zu seinem ersten Ligaeinsatz kommen würde, erfuhr dieser erst wenige Stunden zuvor: „Ich habe es am selben Morgen erfahren. Der kurzfristige Einsatz war aber kein Problem. Ich bereite mich jedes Mal so vor als würde ich spielen. Ich habe meine Abläufe“, erzählte der Schlussmann.
Vier sieglose Pflichtspiele - SCP mit Herbstdepression?
Der Nachmittag am Niederrhein verlief für den SCP ziemlich unglücklich. Cheftrainer Sascha Hildmann gab bereits zu verstehen, dass er einige Entscheidungen des Schiedsrichters nicht nachvollziehen könne.
Müller sah es ähnlich wie sein Coach: „Es lief sehr viel gegen uns. Wir haben sehr früh eine Rote Karte bekommen, die wahrscheinlich nicht mal eine war. Wahrscheinlich war es nicht mal ein Foul. Dann spielst du etwa eine Stunde in Unterzahl. Nichtsdestotrotz finde ich, dass wir das gut gemacht haben und undankbare Gegentore bekommen haben.“ Nun müssen der Keeper und sein Team „den Mund abputzen und weitermachen“.
Die Pleite in Oberhausen war bereits das vierte Preußen-Pflichtspiel in Serie ohne Sieg. Die „Mini-Krise“ startete zunächst mit der 2:4-Niederlage bei Alemannia Aachen - der ersten Partie ohne Zählbares nach zuvor 22 ungeschlagenen Pflichtspielen. Daraufhin folgte das Aus im Westfalenpokal gegen die Spielvereinigung Erkenschwick. Eine Woche nachdem Münster das Gastspiel beim FC Schalke 04 II wetterbedingt nicht vollenden durfte, kam der Klub schließlich nicht über ein 1:1-Remis gegen Aufsteiger Kaan-Marienborn hinaus.
Müller bleibt zuversichtlich und hofft auf „neue Serie“
Nach dem nahezu optimalen Saisonstart befinden sich die Adlerträger, die als Favorit auf den Regionalliga-Aufstiegsplatz gelten, somit aktuell in einer Art Herbstdepression.
Torwart Müller kann die Enttäuschung über die jüngsten Resultate nachvollziehen und kündigte die Kehrtwende an: „Wir haben andere Ansprüche, denen wir momentan nicht gerecht werden. Trotzdem sind wir fest davon überzeugt, dass wir auch da wieder rauskommen und wieder eine neue Serie starten können.“
Damit der Druck nicht noch weiter steigt, sollte Preußen Münster damit bestenfalls gleich am kommenden Samstag beginnen, wenn der 1. FC Düren zu Gast an der Hammer Straße ist (14:00 Uhr).