Am vergangenen Freitag hat Marco Kehl-Gomez seinen Weggang aus Essen bekanntgegeben. Der variable Defensivspieler verlässt die Hafenstraße und schließt sich zur neuen Saison dem Drittligisten Türkgücü München an. „Leider haben wir unser großes Ziel in dieser Saison knapp verpasst. Ich habe immer gesagt, dass ich noch Mal höher spielen möchte, auch wenn es mir nicht leicht fällt, diesen tollen Verein mit seinen großartigen Fans zu verlassen“, begründete der 29-jährige Schweizer seinen Wechsel mit Bedauern.
Daraufhin handelte er sich harsche Kritik der RWE-Fans ein, die zum Teil weit übers Ziel hinausschießen, wie die Verantwortlichen von Rot-Weiss Essen nun in einer Pressemitteilung berichten. Demnach würde er in den sozialen Medien angegriffen und beschimpft. Dieses Verhalten verurteile RWE auf Schärfste und stelle sich entschlossen vor seine Spieler.
Nowak: Fans sollen Kehl Gomez' Entscheidung respektieren
„KG hat sich in den letzten zwei Jahren auf und neben dem Platz jederzeit vorbildlich verhalten und alles für unseren Verein gegeben. Wir hätten gerne mit ihm weitergearbeitet, aber müssen seine Entscheidung respektieren“, wird Sportdirektor Jörn Nowak in der Mitteilung zitiert. „Wir erwarten aber auch von unseren Fans, dass sie das tun. Dass KG von einigen Seiten, zum Teil unter der Gürtellinie, beschimpft wird, ist absolut nicht hinnehmbar und entspricht nicht unseren Werten. Und wenn dann auch noch seine Familie verbal bedroht wird, ist die rote Linie bei Weitem überschritten.“ Für solche Kommentare habe er „null Verständnis“: „Bei aller Enttäuschung dürfen wir nie vergessen: Es geht hier um einen Menschen.“
Auch Essens Vorsitzender Marcus Uhlig pflichtet Nowak bei: „Diese offenkundig zunehmende Kultur, einzelne Personen zu beleidigen und abzuwerten, kann ich absolut nicht nachvollziehen. Hierbei beziehe ich auch bewusst Teile der jüngsten medialen Berichterstattung mit ein, wenn Spieler als Verlierer, als 'Griff ins Klo' oder gar als Versager betitelt werden. So etwas geht überhaupt nicht! In unserer RWE-Familie dürfen Beleidigungen und persönliche Angriffe keinen Platz haben.“