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Offener Brief von Wuppertals ehemaligem Torwarttrainer Herbert Becker
"Sprachstil, der an die Kolonialzeit erinnerte"

Offener Brief von Wuppertals ehemaligem Torwarttrainer Herbert Becker

Nun möchte ich mich noch kurz äußern. Ich habe im Juli ein Amt als Torwarttrainer angetreten mit klaren Vorstellungen. Diese habe ich mit dem damaligen Manager Achim Weber abgesprochen. Man teilte mir damals mit, was ich für meine Arbeit bekommen kann. Kurz zur Information: Ich bin hauptberuflich Polizeibeamter in Düsseldorf. Ich habe meine gesamte Familienplanung auf mein Gehalt von der Polizei abgestimmt.

Für das, was der WSV mir monatlich bezahlt hat, muss ich bei der Polizei noch 30 Stunden die Woche arbeiten um auf mein Gehalt der Polizei zu kommen.

Ich teilte Achim Weber mit, dass ich zwei mal Training zusichern kann und wenn möglich ich ein drittes Mal kommen werde. Dies hängt allerdings von der Arbeitssituation bei der Polizei ab. Ich sagte damals Achim, dass ich zwei mal Training für viel zu wenig und für unprofessionell halte. Ich wäre bereit gewesen, meine Dienstzeit bei der Polizei deutlich zu verringern, dafür müsste der WSV aber den Ausgleich zahlen. Dazu war der WSV nicht bereit.

Nach dem Managerwechsel kam es zu Situationen, wo ich mir schon Gedanken gemacht habe. Herr Kreß teilte mir in einem kurzen Gespräch mit, das ich für das was ich bekomme, mindestens dreimal zu erscheinen habe. Weiterhin sagte er zu mir, dass ich für ihn nicht zum Trainerstab gehöre. Er siedelte mich, aufgrund meiner Höhe der Bezahlung, bei den Schreibkräften des WSV an. Das ganze hatte einen Sprachstil, der an die Kolonialzeit erinnerte (Er der Gutsherr und ich der Tagelöhner).

Im Trainingslager hatte ich ein sehr gutes Gespräch mit Wolfgang Jerat. Ich teilte ihm mit, dass ich drei Mal nicht garantieren kann. Wir haben uns dann auf ein Konzept geeinigt, welches für die Torhüter nicht schlecht gewesen wäre. Nun kam es, dass ich nach dem Trainingslager wieder meinen Dienst bei der Polizei antrat und das passierte, was ich ebenfalls Achim Weber gesagt habe. Es gibt zwei bis drei Mal im Jahr eine Situation, wo ich nicht trainieren kann, da die Arbeit es nicht zulässt. Ich teilte das sowohl Wolfgang Jerat, als auch Joachim Hopp mit. Trainingspläne für die Torleute hätte ich durchgefaxt.

Am Freitag bat ich Herrn Kreß um ein Gespräch, da ich gehört hatte, dass er ziemlich sauer auf mich sei. Er teilte mir, wieder einmal in Gutsherrenart, mit, dass ich ihn um Erlaubnis fragen muss, wenn ich einer anderen Arbeit nachgehe. Daraufhin versuchte ich ihm zu erklären, dass ich: 1. nicht Angestellter des Vereins bin, sondern freiberuflich auf Rechnungsbasis für den WSV arbeite 2. ich ihn nicht um Erlaubnis fragen muss, wenn ich meiner Hauptarbeit nachgehe.

Wenn er das von mir verlangen würde, müsste ich die Zusammenarbeit beenden. Dem stimmte Herr Kreß dann zu. Ich möchte noch einmal betonen, dass es keinerlei Probleme mit der Mannschaft oder dem Trainerteam gab. Nur muss ich mich nicht von einem Herrn Kreß so behandeln lassen. Ich möchte mich bei der Mannschaft, allen Trainern und Markus Bayertz bedanken. Die Zusammenarbeit mit ihnen hat Spaß gemacht. Natürlich möchte ich mich auch bei der Presse, und den Fans, die ich im Trainingslager kennen lernen durfte, bedanken. Ich wünsche der Mannschaft, dass sie aufsteigt. Das Potenzial hat sie dafür.

Mit sportlichen Grüßen Herbert Becker Marmagen

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