Zahlreiche Rücktritte, Abgänge von Leistungsträgern wie Top-Torjäger Christopher Kramer, Trainerwechsel – der Verein hat turbulente Monate hinter sich. Das größte Problem des Regionalligisten ist aber die aktuelle finanzielle Situation, die auch das Hauptthema der Versammlung war.
Mit dem Beschluss des Antrages ist es den Wuppertalern möglich, sich neue finanzielle Möglichkeiten zu eröffnen. Und die sind bitter nötig: Finanzvorstand Melanie Drees betonte direkt zu Beginn der Versammlung, wie schlecht es aus wirtschaftlicher Sicht um den Verein steht. Der WSV benötigt einen Etat von rund 1,4 Millionen Euro pro Saison.
Damit diese Summe aufgebracht und eine Insolvenz weiter abgewehrt werden kann, werden unter anderem auch mehr Sponsoren benötigt. Doch bei der Suche nach potenziellen Sponsoren hat der Verein große Schwierigkeiten, wie Vorstandssprecher Alexander Eichner betonte: „Wir wollen den WSV wieder finanziell stabil machen. Dafür brauchen wir auch Sponsoren. Zuletzt haben wir hier einen Verlust von 50 Prozent gehabt. Wir müssen versuchen, wieder offene Türen bei den Sponsoren zu finden. Dafür organisieren wir nächste Woche ein Kick-Off-Treffen. Wir wollen zeigen, warum wir attraktiv für Sponsoren sind.“
Keine ausländischen Investoren
Das Gerücht, dass der Wuppertaler SV von einem chinesischen Investor übernommen werden könnte, dementierte Eichner: „Es gibt keinen chinesischen Investor. Auch keinen russischen und auch keinen arabischen. Einen türkischen gab es aber. Der will aber der Vorstand sein und die komplette Mannschaft selbst aufstellen. Da habe ich das Gespräch abgebrochen.“
Trotz der Zustimmung der Mitglieder, über die Befugnis Kapitalgesellschaften und ähnliche Konstrukte zu gründen, bleibt der WSV ein e. V., wie der Vorstandssprecher erklärte: „Der Verein wird nicht in eine GmbH umgewandelt sondern bleibt weiterhin ein e.V.“.
Um weitere Kosten einzusparen werden in Zukunft viele Aufgaben von Ehrenamtlern übernommen. Insgesamt gibt es hierfür zehn Arbeitsgruppen: Finanzen, Sport, Marketing, Raum, Organisation, Sponsoren, Fans und Members, CI, CSR und Satzung. „Unsere Stärke ist unser spezieller Charakter, welchen wir auch dem Engagement unserer Fans zu verdanken haben“, lobte Eichner den Einsatz der Anhänger des Vereins.