Fußball ist Ergebnissport. Logisch. Der Sieger wird nie allzu heftig kritisiert, der Verlierer kann noch so nachdrücklich die positiven Dinge hervorheben, zufrieden wird deshalb niemand sein.
RWE ist ins triste Mittelmaß abgedriftet
Aber 1:0 ist nicht 1:0. „Die Spiele werden momentan von ganz vielen mit anderen Gefühlen gesehen“, deutete RWE-Trainer Karsten Neitzel nach dem Heimerfolg gegen den Abstiegskandidaten 1. FC Kaan-Marienborn an. Er hat recht. Ende August besiegten die Rot-Weissen den Bonner SC, einen Abstiegskandidaten wie Kaan-Marienborn, mit 1:0. Es war ein Arbeitssieg, aber 10.000 Fans feierten dennoch ausgelassen den fünften Dreier in Folge: „Spitzenreiter, Spitzenreiter, hey, hey!“
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Gut drei Monate sind seither vergangen. RWE ist ins triste Mittelmaß abgedriftet, konnte nur selten – wenn überhaupt – den eigenen Anspruch erfüllen, ein Spitzenteam zu sein. Das 1:0 gegen Kaan-Marienborn war ebenfalls ein Arbeitssieg, die Leistung ähnlich wie gegen Bonn, doch euphorisiert war diesmal niemand: Pflicht erfüllt und berauschend war’s nicht.
Rot-Weiss hat diese Stimmung und die traurige Kulisse selbst zu verantworten. „Das sind Dinge, die uns nicht stören dürfen“, sagt Neitzel. Nun ja, wie man’s nimmt. RWE hat es zumindest selbst in der Hand, die Fans wieder zurückzuholen. Mit mehr Leidenschaft und besserem Fußball. Aber vor allem mit positiven Ergebnissen.
Autor: Rolf Hantel