„Westdeutscher Fußballmeister“, schallte es schon während der 90 Minuten von den Rängen. Mit dem Schlusspfiff stürmten die Fans den Rasen und ließen ihrem Jubel keine Grenzen mehr. Noch ist der KFC Uerdingen zwar nicht zurück im Profigeschäft, erst einmal gilt es die Hürde Relegation noch zu überwinden. Dennoch waren alle in Krefeld mehr als erleichtert den Zweikampf gegen Verfolger Viktoria Köln gewonnen zu haben und gleichzeitig weiter vom Drittliga-Aufstieg träumen zu dürfen. „Wir haben gegen alle Widerstände angekämpft. Es ist schön, wenn man es dann aus eigener Kraft geschafft hat. Meister wird man nicht alle Tage“, sagte Ex-Zweitligaspieler Alexander Bittroff. Trotz der noch ausstehenden Ausstiegsspiele darf also ordentlich gefeiert werden, Stefan Krämer hat seiner Mannschaft extra zwei Tage freigegeben.
Kefkir erinnert sich an letztes Jahr
Die Fans haben schon in der gesamten Saison gezeigt, wie sehr sie hinter ihrer Mannschaft stehen. Gemeinsam mit Spielern und Trainer feierten die rund 1000 mitgereisten Krefelder am Sonntag die Regionalliga-Meisterschaft auf dem Rasen des Jahnstadions in Wiedenbrück. Ziemlich genau vor einem Jahr ist der KFC erst aus der Oberliga aufgestiegen, in Hiesfeld spielten sich damals ähnliche Szenen ab. Als einer der wenigen schon damals mit dabei war Flügelflitzer Oguzhan Kefkir. Die zweite gewonnene Meisterschaft innerhalb von nur einem Jahr beschrieb der 26-Jährige damals wie heute als „unbeschreibliches Gefühl“.
Auch für seinen Trainer ist der Titel trotz des starken Kaders alles andere als selbstverständlich. „Sich in dieser Liga überhaupt für die Relegation zu qualifizieren, ist eine Riesenleistung“, freute sich Stefan Krämer, der seine Mannschaft in den höchsten Tönen lobte. Der 51-Jährige mischte sich bei der Siegerehrung mitten unter das Partyvolk und riss den Pokal in die Höhe. „There’s only one Stefan Krämer“, besangen die Fans ihren Erfolgstrainer. Wie im vergangenen Jahr fuhren Mannschaft, Trainer und Co. zurück zur heimischen Grotenburg, um die treuen Fans mit einer spontanen Meisterfeier zu überraschen. Bierduschen brauchte am Sonntag in Wiedenbrück im Übrigen keiner. Aufgrund des Starkregens in der gesamten zweiten Hälfte waren die KFC-Spieler bereits komplett durchnässt. Nach der gewonnenen Meisterschaft wird das der Krämer-Elf aber wohl völlig egal gewesen sein.