RevierSport sprach mit dem 37-Jährigen über dessen erste Eindrücke und Ziele an der Sonnenblume:
Michael Lorenz, Sie sind jetzt seit genau einem Monat Trainer bei der SSVg Velbert. Ihre Bilanz liest sich bislang alles andere als gut. Aus sechs Partien unter ihrer Regie holte die SSVg lediglich drei Punkte. Wie würden Sie selbst Ihren Start in Velbert beschreiben? Mir war die Konstellation in Velbert von Beginn an bekannt und mir war bewusst, dass es alles andere als einfach wird. Wir sind eine Amateur-Mannschaft, daher sieht man auch des Öfteren, dass wir gegen manche Teams in dieser Liga physisch an unsere Grenzen stoßen. Nichtsdestotrotz ist Fußball ja kein Wunschkonzert. Ich liebe diese großen Herausforderungen und nehme dies alles sehr sportlich.
Diese Bereitschaft und diese Einstellung ist zu wenig ausgeprägt bei meiner Truppe
Michael Lorenz (SSVg Velbert)
Sie haben mit der SSVg vorerst nur einen Kontrakt bis zum Saisonende abgeschlossen. Haben Sie schon Vorstellungen, wie es für Sie darüber hinaus weiter geht? Nein, nach so einem Spiel möchte ich mir auch noch keine Entscheidung diesbezüglich abgewinnen. Es ist ja klar, dass ich mir, mit den Verantwortlichen zusammen, auch einige Gedanken über die Kader-Zusammenstellung für die kommende Saison mache. Es ist aber genauso klar, dass wir diesen Kader noch nicht vollständig planen können, ohne die genaue Ligen-Zugehörigkeit zu kennen. Viele meiner Spieler machen ihren Verbleib genau davon abhängig.
Wie viel Hoffnung haben Sie denn überhaupt noch, im nächsten Jahr mit der SSVg in der Regionalliga West zu spielen? Klar ist, dass wir einen Ritt auf der Rasierklinge hinlegen. Wir müssen nun auf andere Mannschaften bauen. Das ist unser letzter Hoffnungsschimmer. Das war natürlich nicht in unserem Sinne, denn wir würden es lieber selber leisten. Aber wir begeben uns in diesen Spielen schon an unsere Leistungsgrenze, das muss ich zugeben. Wir müssen uns mächtig strecken um etwas zu holen. Dazu fehlt uns momentan das entscheidende Quäntchen Glück.
Dieses berühmte Quäntchen Glück muss man sich bekanntlich erarbeiten. Haben Sie das Gefühl, dass Ihr Team alles für den Klassenerhalt gibt? Die letzten Partien kamen mutlos und träge daher. Ein Aufbäumen war nicht zu erkennen. Es ist schon zu merken, dass uns diese letzten Prozente fehlen. Meine Devise lautet: Wenn man mehr macht als der Gegner, dann wird man auch belohnt. Diese Bereitschaft und diese Einstellung ist zu wenig ausgeprägt bei meiner Truppe. Und nur mit Fußball spielen, gerade in der jetzigen Situation, reicht es einfach nicht. Das müssen wir uns schlicht und ergreifend eingestehen.