Pro Staffel werden zudem maximal sieben Reserveteams von Profiklubs spielen. Die 255 Delegierten stimmten nach dem von Liga-Boss Reinhard Rauball initiierten "5-Punkte-Solidarpakt-Regionalliga" mit der erforderlichen Zweidrittel-Mehrheit für die Gründung einer Kommission aus Verband und Liga, die dann die vielschichtigen Probleme der Regionalliga-Strukturreform lösen soll. 223 Delegierte entschieden sich bei 25 Gegenstimmen und sieben Enthaltungen für die vom Ligaverband beantragte Regionalliga-Reform.
"Wir als Liga wollen unbedingt verhindern, dass es zu einem Bruch zwischen Profis und Amateuren kommt. Deshalb wollen wir einer Reform der Regionalliga auch nicht entgegenstehen. Ich bin froh, dass die Kollegen aus der Liga einen Schritt auf die Amateure zugehen, denn ursprünglich sollte der aktuelle Status quo ja aufrechterhalten werden", sagte Rauball beim Bericht des Ligaverbandes auf dem DFB-Bundestag am Freitag: "Ich weiß, dass wir keinen Königsweg für die Regionalligen präsentieren, aber es gibt auch keinen Königsweg. Das Wichtigste heute war, dass es nicht zum befürchteten Bruch zwischen Amateuren und Profis gekommen ist."
Rauball: "Wichtig für die Stabilität des Fußballs" Zunächst wurde die Gründung einer Kommission aus Vertretern von Verband und Liga beschlossen, um die laut Rauball "vielschichtigen Probleme" der vierten Spielklassen in den kommenden zwei Jahren bis zum Start der neuen Regionalligen zu lösen. "Es geht nicht nur um die numerische Frage, ob es am Ende acht, sechs, fünf oder vier Staffeln sind. Das ist nur ein Gesichtspunkt. Es müssen in vielen Bereichen Kompromisse gefunden werden. Das ist wichtig für die Stabilität des Fußballs", sagte Rauball.
Der Liga-Boss und Präsident von Borussia Dortmund machte den Klubs der vierten Spielklasse aber auch klar, dass nicht das Mitwirken der zweiten Mannschaften der Profiklubs für ihre schlechte finanzielle Situation verantwortlich sind. Vielmehr leben einige Regionalligisten, die unbedingt in die 3. Liga aufsteigen wollen, über ihre Verhältnisse. "Die Amateure müssen sich natürlich auch selbstkritisch hinterfragen. Wenn man die Berichte über so unschöne Ergebnisse wie Insolvenzen liest, dann muss in den Regionalligen auch ein Selbstreinigungsprozess stattfinden, der die Lage verbessert", sagte Rauball.
Auch der neue und alte DFB-Präsident Theo Zwanziger forderte die Klubs auf, sich nicht zu übernehmen. Er ist aber überzeugt davon, "dass wir den Klubs ab der Saison 2012/13 einen verbesserten Status anbieten können". Zwanziger betonte, dass der DFB nach wie vor alles für den Amateurfußball tue, was an entsprechender Stelle auch gewürdigt werde. In Zukunft fünf Regionalliga-Meister
Im Zuge der von Rauball geförderten Lösung wird es in Zukunft fünf Meister in den Regionalligen geben, die dann in einer Aufstiegsrunde den deutschen Amateurmeister sowie die Auftsieger in die 3. Liga ausspielen. Da der Südwesten durch die hohe Anzahl an Vereinen bei diesem Modell prozentual benachteiligt wäre, soll aus dieser Regionalliga auch der Vizemeister an der Aufstiegsrunde teilnehmen können. Auf die Kommission kommt ungeachtet des am Freitag gefundenen Kompromisses noch viel Arbeit zu.
"Wir haben uns viele Gedanken gemacht, wie wir die Einheit des Fußballs aufrecht erhalten können. Wir wollen, dass sich Toptalente und Topamateure in einer Liga messen. Dieser Kompromiss sorgt für einen interessanten Wettbewerb. Denn so behalten wir Eliteförderung und Amateurspitzenfußball in den fünf Ligen unter einem Dach", sagte DFB-Vizepräsident Rainer Koch.