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Auflagen sind umsonst
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WFLV: Die Auflagen sind umsonst
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Nach wie vor werden hitzige Diskussionen in NRW geführt. Die Regionalliga-Reform des DFB löst bei den hiesigen Amateuren einen Proteststurm aus.

Grund: Sollte nach der vierten Klasse keine Oberliga mehr eingeführt werden und direkt danach die Landesverbände mit ihren Verbandsligen starten, wären die eingeführten Lizenzauflagen des Westdeutschen Fußball- und Leichtathletik Verbandes (WFLV) schon wieder für die Katz.

Die Klubs mussten vor zwei Jahren astronomische Anforderungen erfüllen, wenn sie in der NRW-Liga spielen wollten. Dafür haben sie richtig Geld in die Hand genommen. Doch vier Jahre nach der Einführung der Klasse werden die Auflagen wahrscheinlich wieder überflüssig sein. Denn die Landesverbände Nieder- und Mittelrhein sowie Westfalen werden für die fünfte Liga wohl keine Ansprüche anmelden. RS hat nachgefragt, wie die Vereinsvertreter, die unterschiedlich viel Kohle aufgewendet haben und auch nicht alle Auflagen erfüllt haben, was sie von der möglichen Verschwendung halten.

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VfB Speldorf Die Mülheimer hat es am schlimmsten erwischt, denn die Grün-Weißen sind aufgrund der Verbandsauflagen sogar in einen anderen Stadtteil umgezogen. Grund: Die Geburtsstätte des VfB, der „Blötter Weg“, hat den Sicherheitsbestimmungen nicht entsprochen und deshalb ist Speldorf in das neue Ruhrstadion ausgewichen. „Und das müssen wir ja auch aufrüsten“, bemerkt Ingo Pickenäcker. Der Manager der Speldorf erklärt: „Alleine unser Kunstrasenplatz hat ja schon mehr als eine halbe Millionen Euro gekostet. Unser Umzug war richtig teuer. Wären die Auflagen nicht gewesen, wären wir an der ‚Blötte’ geblieben.“ Eine Rückkehr ist für den Klub jetzt allerdings ausgeschlossen, denn auf der ehemaligen Anlange werden Einfamilienhäuser gebaut. Erfüllte Auflagen: Umzäunung, Fantrennung, Gästebereich, Zugänge, Parkplätze, Flucht- und Rettungswege. Kosten: ca. 1 Million Euro Nichterfüllte Auflagen: Brandschutz, Beschallungsanlage.

SV Schermbeck Der SVS gehörte zu den ersten Vereinen, die die Auflagen sofort voll erfüllt haben. Kurz nach dem Bekanntwerden der Anforderungen hat sich der Klub an die Arbeit gemacht. „Wir haben viel in Eigenleistung gebaut“, berichtet Geschäftsführer Michael Benninghoff. „Unser Platz war nicht landesligatauglich und nun profitieren wir davon, dass wir so engagiert waren. Doch eins ist auch klar: Wir hätten nie so viel Geld dafür in die Hand genommen.“ Erfüllte Auflagen: Stadion­eingänge, überdachte Tribüne, Gästebereich mit Zaun, Umzäunung, Toilettenanlagen, Kabinenumbau, WLAN-Zugänge für die Presse, Parkplätze, Verkaufsstände. Kosten: ca. 300.000 Euro Nichterfüllte Auflagen: Alle Anforderungen sind erfüllt.

Westfalia Herne Die Westfalia träumt ja seit Jahren von der Rückkehr in den höherklassigen Fußball. Deshalb hat der Klub die Erfüllung der Auflagen auch ernst genommen. „Das Stadion gehört uns, deswegen haben wir nur minimale Zuschüsse der Kommune bekommen“, merkt Horst Haneke an. Der Vorsitzende des SCW regt sich aber über die Dringlichkeit der Vorschriften auf: „Wir haben Geld verbrannt, denn für das geringe Zuschauerinteresse sind die Anforderungen nicht nachvollziehbar.“ Erfüllte Auflagen: Umzäunung, Asphaltierung der Zuschauerränge, Fluchttore, Verlegung des Haupteinganges, Parkplätze, Neue Zu- und Abgänge. Kosten: ca. 50.000 Euro Nichterfüllte Auflagen: Brandschutz für die Verkaufsstände, Sitzbänke müssen durch Schalensitze ausgetauscht werden.

VfB Hüls VfB-Chef Horst Darmstädter hat von Beginn an gegen die astronomischen Auflagen gekämpft. „Unser Stadion ist dadurch verschandelt worden. Ich bin dafür, dass diese Käfige sofort wieder abgebaut werden, wenn es die Verbandsligen geben sollte.“ Denn in seinen Augen kann man Sicherheitsspiele auch ohne eine Zaunanlage austragen: „Selbst gegen RWE haben wir die Gitter aufgemacht. Wenn die Organisation im Vorfeld stimmt, passiert am Spieltag gar nichts“, erzählt „HD“ und mahnt: „Die Vereine am Niederrhein haben gar keine Auflagen erfüllt, während wir Westfalen mit massiven Drohungen unter Druck gesetzt worden sind. Das ist eine Ungleichberechtigung.“ Erfüllte Auflagen: Umzäunung, Stadiontore werden jetzt nach außen geöffnet, Fluchtwege, Parkplätze, Toiletten, Verkaufsstellen, Telefonanschlüsse. Kosten: ca. 50.000 Euro Nichterfüllte Auflagen: Hinweis­schilder.

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